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Berlinisches aus den Labors

Die 5. Winterakademie im Theater an der Parkaue widmet sich der »Spielfähigkeit« der Stadt

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: 3 Min.
Früh übt sich das Medientalent.
Früh übt sich das Medientalent.

Auf die einheimische Tour lädt in diesem Jahr das Theater an der Parkaue zu seiner 5. Winterakademie bis 6. Februar ein. Wie gehabt befassen sich Kinder und Jugendliche in zehn Labors an allen Tagen von 10 bis 17 Uhr mit einem Thema. Diesmal heißt es unter der künstlerischen Gesamtleitung von Karola Marsch und Kristina Stang »Sagen wir wir spielen Berlin«.

Aus der bildenden Kunst, vom Film, vom Theater, vom Tanz, von der Landschaftsarchitektur kommen die Laborleiter. Allesamt untersuchen sie mit verschiedenen Altersgruppen die »Spielfähigkeit« der Stadt. In Labor 1 entsteht gemeinsam mit Nadia Budde ein »Berlin-Bilderbuch« aus der Frage, wie viel Einheimisches in jedem so steckt. Ein Hindernislauf unter dem Titel »Leitersystem Ostkreuz« ist in Labor 2 zu bewältigen. Mit Sabine Zahn und Benjamin Foerster Baldenius wird das Ostkreuz zum Brettspiel. Baustellen und Bagger sorgen für Stopps wie im richtigen Leben. Diese beiden Gruppen vereinen Kinder zwischen 8 und 10.

Die Aufgabe von 10- bis 12-Jährigen ist es in Labor 3, mit Katja Fillmann das Potenzial der Stadt als Spielfeld zu untersuchen. »Die Berlintester« sind mit einem Fragenkatalog unterwegs und werden auf der Bühne Bilanz ziehen, welche Orte für welche Spiele geeignet, welche spielunfreundlich und welche untauglich sind. Kinder derselben Altersgruppe begeben sich in Labor 4 auf Beobachtungsposten: »Was ist ein Berliner?« Diese Frage kann niemand abschließend beantworten, aber es ist durchaus möglich, dass die Kinder mit dem Handbuch, das sie zusammen mit Tina Veihelmann erarbeiten, ein paar neue Aspekte einbringen.

Auch Heimatliebe geht durch den Magen. So darf ein Labor mit dem Namen »Berlin kocht« nicht fehlen. Die Kinder verfolgen unter Leitung von Martin Rein Cano und Alexandre Mellier den Weg von Lebensmitteln aus dem Großmarkt bis auf den Tisch. Sie wollen noble und arme Küchen besuchen. Am Ende werden aus den Topfguckern Köche.

In Labor 6 geht es mit den Performern von SXS Enterprise um Helden. Straßenkunst, Parallelwelt und Film widmen sich 13- bis 15-Jährige bei »The real Superhero Documentary of Berlin«. Im Studio wird eine Live-Film-Performance erarbeitet. In eine Mischung von Realem und Virtuellem soll die künstlerische Arbeit unter dem Titel »Return of the Constructs« in Labor 7 gipfeln. Berlin wird bei Inge Lechner und Karen Scheper zum Computerspiel.

Was werden bis 15-jährige Laboranten der Winterakademie wohl sagen, wenn sie feststellen sollten, dass Alte immer noch Beatles- oder Stones-Fans sind? Bei »Berlin vibriert« in Labor 8 nämlich geht es mit Vicki Schmatolla darum, nicht nur den eigenen Beat, sondern auch den einer anderen Generationen zu untersuchen. Eine weitere Frage ist, wie sich der Rhythmus der eigenen und der anderen Generation zusammen anhören.

Allesamt sind das spannende künstlerische Arbeitsthemen, deren Resultate öffentlich im Theater an der Parkaue am 6. Februar um 16 Uhr präsentiert werden. Eine Projektgruppe der Weißenseer Marcel-Breuer-Schule dokumentiert als Partner der diesjährigen Laborwoche die Winterakademien seit der Spielzeit 2005/2006 in einer Ausstellung. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 3,50 Euro.

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