Angeklagter gesteht Morde an niederländischen Zivilisten

Früherer SS-Mann beruft sich auf Befehlsnotstand und zeigt vor Gericht keine Reue

Aachen (dpa/ND). Der frühere SS-Mann Heinrich Boere (88) hat Morde an drei niederländische Zivilisten gestanden. In einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung schilderte er am Dienstag, wie er 1944 mit Komplizen des SS-Kommandos »Feldmeijer« drei angebliche Widerstandskämpfer erschoss. Damals habe er die »Repressalmaßnahmen« als notwendig und rechtens erachtet. Er habe zu keinem Zeitpunkt in dem Bewusstsein oder mit dem Gefühl gehandelt, ein Verbrechen zu begehen, gab Boere in der von seinem Anwalt verlesenen Erklärung vor dem Aachener Landgericht an.

»Heute, 65 Jahre nach unserem Handeln, sehe ich das natürlich aus einem anderen Blickwinkel«, erklärte er. Reue äußerte er nicht. Das Gericht hatte zuvor einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens abgelehnt. Ein Urteil wird frühestens im Februar erwartet.

Nüchtern schilderte Boere die Ereignisse von damals. Das Mordkommando war demnach absolute Geheimsache unter der Regie des SS-Sicher...


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