Mexiko auf Diät gesetzt

Regierung spart im Staatsdienst, um Sozialprogramme zu finanzieren

Jahrelang galt Mexiko neben Brasilien als Lokomotive der lateinamerikanischen Wirtschaft. Anders als die Nachbarn im Süden hat Mexiko nun aber unter einer massiven Rezession zu leiden. Daher will Präsident Felipe Calderón dem Staat eine Schlankheitskur verordnen.

Im ersten Quartal des Jahres ist die mexikanische Wirtschaft um 8,2 Prozent geschrumpft, im zweiten Quartal sogar gar um 10,3 Prozent im Vergleich jeweils zum Vorjahreszeitraum. Werte, die deutlich unter dem liegen, was die Regierung kalkuliert hatte. Sie war von einem Minus von rund fünf Prozent ausgegangen.

Deshalb trat Präsident Calderón dieser Tage vor die Kameras, um ein Sparprogramm anzukündigen, das es in sich hat. Eine Anpassung der öffentlichen Ausgaben in der anvisierten Höhe von zehn Milliarden US-Dollar sei noch nie da gewesen, sagte der konservative Politiker. Gleich drei Ministerien sollen dem Rotstift zum Opfer fallen – für Tourismus, den öffentlichen Dienst und für Landwirtschaftsreform. Deren Aufgaben sollen auf andere Ressorts umverteilt werden. Den Prognosen zufolge bringe die Verschlankung des Staates bis zu sechs Milliarden Dollar. Weitere Milliarden sollen durch das Einfrieren d...


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