Erneut Anschlag auf Behörde

  • Lesedauer: 2 Min.
Erneut Anschlag auf Behörde

(ND-Meyer). Erneut hat es einen Anschlag auf eine Ausländerbehörde gegeben. In der Nacht zu Dienstag warfen Unbekannte Farbeier und Flaschen mit schwarzer Farbe gegen das Gebäude in der Lichtenberger Nöldnerstraße. Auch eine Scheibe wurde dabei beschädigt. Ein Wachmann hatte die Beschädigungen um 5.30 Uhr am Dienstag bemerkt und die Polizei verständigt. Auf den Aufnahmen der Überwachungskameras seien die Täter nicht zu sehen, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Ein Bekennerschreiben liegt nach Polizeiangaben nicht vor. Da ein politischer Hintergrund angenommen wird, ermittelt der Staatsschutz.

Es war nicht die erste Attacke auf eine Ausländerbehörde in diesem Jahr mit mutmaßlich antirassistischem Motiv. Gegen die Ausländerbehörde am Moabiter Friedrich-Krause-Ufer flogen am 30. April Steine und Farbflaschen. Scheiben gingen zu Bruch. Zuletzt hatten Unbekannte in dieses Gebäude am 29. Juni sowie in mehrere Bürgerämter eingebrochen und hunderte Blanko-Ausweise, Aufenthaltserlaubnisse, Duldungen und Dienstsiegelstempel erbeutet.

Bekennerschreiben habe es auch da nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Zuletzt habe sich nach einer Sachbeschädigung an einer Ausländerbehörde 2008 eine linke Gruppe bekannt.

Der Berliner GdP-Vorsitzende Eberhard Schönberg sieht im jüngsten Anschlag Zeichen für einen »besorgniserregenden Autoritätsverlust des Staates«. Er habe bereits nach dem Angriff am 30. April von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) eine 24-Stunden-Bewachung der Ausländerbehörde in Moabit gefordert, sagte Schönberg am Dienstag.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal