Mexikanischer Drogenboss von Armee gefasst
Carranco wird für Morde und Angriff auf US-Konsulat mitverantwortlich gemacht
Mexiko-Stadt (AFP/ND). Die mexikanische Armee hat einen mutmaßlichen Drogenboss gefasst, der an einem Angriff auf ein US-Konsulat und mehreren Morden beteiligt gewesen sein soll. Juan Daniel Carranco, ein mutmaßlicher Anführer des Golfkartells, sei am Montag mit zwei mutmaßlichen Drogenhändlern im Badeort Cancún festgenommen worden, teilten Generalstaatsanwaltschaft und Verteidigungsministerium mit. Dem auch als »El Colosio« bekannten Carranco werden die Beteiligung an der Ermordung von mehreren Armeeangehörigen im Oktober 2008 sowie an bewaffneten Angriffen auf das US-Konsulat und den mexikanischen Fernsehsender Televisa in Monterrey (Nordmexiko) im Januar zur Last gelegt. Carranco wird überdies vorgeworfen, an der Ermordung des ehemaligen Parlamentariers Juan Antonio Guajardo Anzaldua im Jahr 2007 beteiligt gewesen zu sein.
Die mexikanische Polizei hat nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag eines der Drogenkartelle auf Präsident Felipe Calderon vereitelt. Nach rund einjährigen Ermittlungen nahm sie am Sonntag fünf Verdächtige fest, wie der oberste Drogenbekämpfer der Polizei, Ramon Pequeno, am Montag mitteilte.
Nach seinen Angaben gehörten die Festgenommenen dem mächtigen Sinaloa-Kartell an. Sie sollen den Mordanschlag wegen Calderons Feldzug gegen die Drogenmafia geplant haben. Bei einer Razzia gegen einen Sinaloa-Chef hatte die Polizei fünf Millionen Dollar beschlagnahmt. Armee und Polizei starteten Ende 2006 eine Großoffensive gegen die Drogenmafia, mehr als 36 000 Soldaten und Polizisten wurden dafür mobilisiert.
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