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Querfront: 5 nach rechts, 2 nach links

Alles, was rechts ist (Teil 14): Querfrontler*innen

  • Maik Martschinkowsky
  • Lesedauer: 3 Min.
Eigentlich reklamieren Querdenker ja den vollen Durchblick für sich.
Eigentlich reklamieren Querdenker ja den vollen Durchblick für sich.

Alles, was rechts ist: Die Rechten werden immer mehr, auch wenn manche beharrlich behaupten, sie seien gar nicht rechts, oder angestrengt versuchen, sich als etwas anderes auszugeben. Um einen Überblick zu behalten, analysiert Satiriker Maik Martschinkowsky jeden zweiten Dienstag im nd-Feuilleton, wer und was sich mittlerweile alles in der rechten Ecke tummelt.

  • Auch bekannt als: Querschläger
  • Motto: Hufeisen bringen Glück!
  • Weltbild und Ziele: Querfrontler*innen postulieren, dass der Kampf nicht zwischen links und rechts, sondern zwischen »dem Volk« und »denen da oben« stattfinden sollte. Links und rechts sei sowieso ein überholtes Konzept und überhaupt wären die Unterschiede ja gar nicht so groß – man habe doch gemeinsame Feinde und könnte bestimmt gut Kompromisse finden, zum Beispiel Sozialismus auch erst mal national gestalten oder so.
  • Erscheinungsbild: Vor allem erscheinen sie viel zu oft in der Öffentlichkeit.
  • Auftreten & Charakter: Querfrontler*innen geben sich gern wie hilfsbereite Nachbar*innen, die mal nach dem Rechten sehen wollen (siehe unten).
  • Sonstige Merkmale: Moderne Querfrontinitiativen sind ein bisschen wie eine Matrjoschka – je näher man sie betrachtet, desto kleiner werden sie und am Ende hat man eine winzige russische Puppe in der Hand.
  • Spezialfähigkeit: Diskurspferde mit selbst geschmiedeten politischen Hufeisen beschlagen.
  • Strategie: Nach dem Rechten sehen. Querfrontler*innen suchen gezielt nach linken Themen, die sich auf rechts drehen lassen. Sei es Kapitalismuskritik, die sie als Kampf gegen eine »gierige Elite« mit entsprechenden Verschwörungsgeschichten inszenieren, Antiamerikanismus, weil überhaupt und verschiedenste Formen von Antisemitismus, weil lässt sich gut mit beidem kombinieren. Als weiteres produktives Arbeitsfeld für Querfrontler*innen hat sich in den letzten Jahren auch die Auseinandersetzung oder Aneignung identitätspolitischer Themen herausgestellt. Etwa der Hass auf Political Correctness und gendergerechte Sprache einerseits oder absurde »Antidiskriminierungs-Ansprüche« andererseits (zum Beispiel das vermeintliche Recht auf Anerkennung der spezifischen Identität nichtjüdischer Weißer).
    Ein für Querfrontler*innen durchaus attraktives Mobilisierungspotenzial liegt auch im Bereich der Konsumkritik – und zwar sowohl im Postulieren bewussten Konsums (»esst mehr regionale arisch-vegetarische Lebensmittel vom braunen Bio-Bauer!«) als auch in der Kritik an der Kritik (»individualistische Ansprüche verlagern die Verantwortung doch nur auf die Einzelnen, Fleischverzicht und Bio sind ablenkende Elitenmoral!«).
  • Wichtigste Medien: »Manova.news« (ehem. »Rubikon«), »Nachdenkseiten«, »Apolut.net« (ehem. »Ken FM«), »Compact Magazin«
  • Einfluss auf einer Skala von 1 (Minimum) bis 10 (Maximum):
    7 (5 nach rechts, 2 nach links)
  • Marschiert gut mit: Rechtsintellektuellen, Linkskonservativen, russischen Trollen und als einzige bekannte Strömung sogar mit Nazi-Punks
  • Interne Konflikte mit: Linken
  • Erzfeinde: DIE Eliten, Mainstreammedien und alles, was aus Amerika kommt
  • Mögliche Gegenstrategie: Das Hufeisenspiel der Querfrontler*innen nicht mitspielen und sich erst recht nicht vor ihren Wagen knechten lassen.
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