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Darmkrebsfrüherkennung: Unangenehm, aber sinnvoll

Mit Hilfe der Vorsorgedarmspiegelung konnten schon Tausende Krebsfälle vermieden wurden

An der Charité in Berlin wird die eingescannte Probe eines Stück Gewebes aus dem Dickdarm untersucht. Sie wurde bei einer Operation entnommen.
An der Charité in Berlin wird die eingescannte Probe eines Stück Gewebes aus dem Dickdarm untersucht. Sie wurde bei einer Operation entnommen.

»Die einzige Vorsorgeuntersuchung, die wirklich sinnvoll ist«, raunen mitunter Ärzte hinter vorgehaltener Hand. Sie meinen damit eine Koloskopie. Ist bereits Krebs vorhanden, wird dieser in der Regel bei der Vorsorgedarmspiegelung so früh erkannt, dass er komplett geheilt werden kann.

Ein Problem hat Darmkrebs mit vielen anderen Krankheiten gemeinsam: Im Frühstadium bereitet er keine Beschwerden. Symptome treten erst auf, wenn das Leiden weit fortgeschritten ist. Bei andauernden Problemen des Verdauungstraktes sollte also ein Arzt aufgesucht werden, am besten ein Facharzt für Gastroenterologie.

Eine Darmspiegelung wird normalerweise erst notwendig, wenn im Stuhl Blut sichtbar wird. Jedoch kann ein Stuhltest helfen, auch versteckte Blutspuren zu erkennen. Für Menschen ab 50 Jahren ist dieser Test in bestimmten Abständen kostenfrei möglich. Zudem haben Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren Anspruch auf eine Darmspiegelung sowie auch auf eine weitere nach zehn Jahren.

Bei familiärer Vorbelastung kann die Vorsorge schon früher in Anspruch genommen werden. Waren bei der ersten Koloskopie Polypen, also mögliche Krebsvorstufen, gefunden worden, wird eine Kontrolluntersuchung nach drei bis fünf Jahren empfohlen, bei besonderen Risiken früher. Online gibt es einen Test, mit dem sich herausfinden lässt, ob man ein besonderes Risiko für Darmkrebs hat: www.schnellcheck-darmkrebs.de.

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Die Felix-Burda-Stiftung müht sich mit engagierten Ärzten seit Jahren unverdrossen, die Deutschen für diese Formen der Früherkennung zu erwärmen. Die Bilanz ist dabei nicht gar so schlecht: 350 000 dieser Krebserkrankungen und 150 000 Sterbefälle konnten so in den letzten 20 Jahren vermieden werden. Die Sterberate in Bezug auf Darmkrebs verringerte sich sogar um 40 Prozent. Jedoch müssten vor allem mehr Menschen mit erhöhtem Risiko erreicht werden, waren sich Fachleute bei einem Vorbereitungssymposium zum diesjährigen Darmkrebsmonat einig.

Nun zeigen neue Daten, dass seit Jahren immer mehr junge Patienten in westlichen Ländern an dieser Krebsart erkranken, eine Zielgruppe, die von der kostenfreien Vorsorge nicht erfasst ist. Laut Aussagen von Ärzten sind fünf bis zehn Prozent der Darmkrebspatienten junge Menschen. Die Ursachen für Erkrankungen in dieser Lebensphase sind nicht nur familiärer oder individueller Natur, sondern auch auf bestimmte Gewohnheiten zurückzuführen. So steigert Alkoholkonsum das Darmkrebsrisiko auch, wenn es keine familiäre Vorbelastung gibt. Ebenso sind Diabetiker anfällig für Darmkrebs.

Liquid biopsy (»Flüssigbiopsie«) heißt das Zauberwort, das in naher Zukunft die eher umständliche und für etliche Menschen sehr unangenehme Koloskopie in vielen Fällen ersparen könnte. Dabei untersuchen Mediziner keine Gewebeprobe, wie üblicherweise bei einer Biopsie, sondern sie versuchen Tumorzellen oder Tumor-DNA im Blut nachzuweisen. Das funktioniert, weil Tumorzellen auch Erbinformationen ins Blut abgeben. Diese können dann auf Genveränderungen untersucht werden. Da diese Marker im Blut aber nur in kleinsten Mengen vorkommen, sind hier neue hochsensitive Verfahren nötig, mit denen die Nukleinsäuren nachweisbar werden.

Schon jetzt gewinnt die Liquid Biopsy für Fälle an Bedeutung, bei denen etwa nach einer Tumorentfernung das Risiko eines Wiederauftretens der Erkrankung eingeschätzt werden soll oder bei der Therapiesteuerung in dem Fall, dass sich schon Metastasen entwickelt haben. Noch werden die neuen Untersuchungsverfahren aber nur als Ergänzung empfohlen, da Biopsien im ursprünglichen Sinn weiterhin überlegen sind.

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