Papst sucht Ausweg aus dem Kriegselend

Vorschlag von Franziskus für Verhandlungen im Ukraine-Krieg stößt auf Kritik

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj umarmt eine Frau in einem Wohngebiet in Odessa, das am 2. März von Russland angegriffen wurde.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj umarmt eine Frau in einem Wohngebiet in Odessa, das am 2. März von Russland angegriffen wurde.

Der Einfluss des Papstes in der Ukraine ist begrenzt. Dennoch hat Franziskus jetzt im Ukraine-Krieg interveniert und die Regierung in Kiew zum Hissen der »weißen Fahne« aufgerufen. »Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben zu verhandeln«, sagte der Papst am Wochenende dem Schweizer Sender RSI. Derjenige, der den Mut hat zurückzustecken, zeige Stärke. »Schämt euch nicht zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird.« Es gebe viele Akteure, die als Vermittler bereitstünden, so der Pontifex weiter.

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In Deutschland sind diese Äußerungen teilweise auf Kritik gestoßen. »Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine«, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Auf Distanz ging auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter.

Vatikan-Sprecher Matteo Bruni versuchte indes in einem von »Vatican News« veröffentlichten Statement die Aussage des Papstes zu relativieren. Franziskus habe von der »weißen Fahne« gesprochen, »um ein Einstellen der Feindseligkeiten zu bezeichnen, einen Waffenstillstand, der mit dem Mut zur Verhandlung erreicht wurde«. Er wiederholte den Aufruf des Papstes zu einer »diplomatischen Lösung«.

Tatsächlich geraten die ukrainischen Streitkräfte immer mehr unter Druck, die russische Armee scheint weiter Geländegewinne zu machen. Ein Grund dafür sind die schleppenden Waffenlieferungen aus Nato-Staaten. Zuletzt wurde immer wieder auch von Munitionsengpässen berichtet, mit denen ukrainische Frontsoldaten konfrontiert seien. Deutschland ist weiterhin nicht dazu bereit, Raketen vom Typ Taurus zu liefern.

Der britische Außenminister David Cameron hat daher jetzt einen Ringtausch vorgeschlagen, der womöglich die Bedenken von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen die Waffenlieferungen zerstreuen könne. Bei einem solchen Tausch würde Deutschland Taurus-Raketen an Großbritannien abgeben – und London seinerseits weitere Flugkörper vom Typ Storm Shadow an die Ukraine liefern. »Wir sind bereit, uns alle Optionen anzuschauen, um den maximalen Effekt für die Ukraine zu erzielen«, sagte Cameron gegenüber der »Süddeutschen Zeitung«. Mit Agenturen

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