Gewerkschaften in die Offensive: Ran an die Tariflöcher

Christian Lelek meint, die jüngste Vergangenheit zeigt, gewerkschaftlicher Erfolg entspringt in erster Linie aus eigener Stärke.

Für 2023 verzeichnen die Gewerkschaften historische Mitgliederzuwächse. Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen (BBS) nennt 10 000 Neueintritte, so viele wie seit zehn Jahren nicht.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Nach wie vor beenden herausfordernd Viele ihre Mitgliedschaft. Deshalb konnte die IG Metall BBS die Gesamtzahl von 145  000 unterm Strich auch nur halten. Die Jahre zuvor war sie stets gesunken. Berlin und Brandenburg liegen zudem auf den letzten Plätzen, wenn es um Tarifbindung geht. Gerade mal 51 Prozent (Berlin) und 55 Prozent (Brandenburg) der Arbeitsverhältnisse werden durch einen Tarifvertrag bestimmt. Wenn der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Berlin-Brandenburg vor diesem Hintergrund nun zu Recht von einem erfolgreichen 2023 spricht, deutet das auf die tiefe Krise der Gewerkschaften hin.

Junge Menschen treten der Gewerkschaft bei, weil sie in die Konflikte geht, weil sie in der Krise eines der wenigen Mittel darstellt, anhand dessen Lohnabhängige ihre Situation selbst beeinflussen können, und weil das Gestalten der Kämpfe zunehmend auf den Hallenböden der Betriebe stattfindet. Es braucht Vertrauen in die eigene Stärke. Wenn diese in gute Tarifabschlüsse übersetzt wird, wird das mit neuen Mitgliedschaften honoriert.

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Die Funktionär*innen wären insofern gut beraten, nicht zuerst auf die Politik zu zeigen, und stattdessen mit einer eigenständigen Agenda nach vorne zu gehen, wie in den 80 Prozent (Berlin) beziehungsweise 75 Prozent (Brandenburg) der tariflosen Betriebe Tarifverträge durchgesetzt werden sollen. Die finanziellen Ressourcen für eine entsprechende Erschließungskampagne haben die neuen Mitglieder mit ihren Beiträgen ja schon vorgeschossen.

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