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Stockholm für mehr Grenzschutz

Belgische Polizei erschießt mutmaßlichen Mörder von schwedischen Fußballfans in Brüssel

Brüssel/Stockholm. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson hat den Terroranschlag vom Montagabend im Umfeld des Brüsseler Fußballstadions als einen Angriff »gegen Schweden und schwedische Bürger« bezeichnet. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Stockholm betonte der Politiker von der konservativen Moderaten Sammlungspartei, dass die belgischen und schwedischen Behörden bei der Aufklärung des Verbrechens eng zusammenarbeiten. »Nie zuvor in der modernen Zeit waren Schweden und schwedische Interessen so bedroht wie jetzt«, erklärte Kristersson.

Kurz vor dem Beginn des Fußball-EM-Qualifikationsspiels zwischen Belgien und Schweden hatte in Brüssels Innenstadtbezirk Molenbeek der Täter mit einer automatischen Waffe auf schwedische Fußballfans geschossen. Zwei ältere Männer wurden getötet, ein dritter überlebte schwer verletzt. Nach Zeugenaussagen rief der Angreifer die arabische Gottespreisung »Allahu akbar!« Der Angreifer filmte seine Taten und verbreitete die Aufnahmen in den sozialen Medien. In einem weiteren Clip schwört er der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) die Treue. Die Schweden habe er getötet, um »Muslime zu rächen«.

Das EM-Qualifikationsspiel im König-Baudouin-Stadion war nach dem Anschlag nach der ersten Halbzeit abgebrochen worden. Schwedens Mannschaft und ihre Fans mussten mehrere Stunden im Stadion ausharren, ehe die Arena evakuiert wurde.

Der mutmaßliche Täter, ein 45-jähriger tunesischer Abstammung, wurde am Dienstagmorgen von der Polizei nach stundenlanger Fahndung gestellt, niedergeschossen und starb. Bei ihm wurde eine Waffe gefunden, die als Tatwaffe in Betracht kommt. Abdesalem Lassoued war in Schaerbeek, nördlich von Brüssel, wohnhaft und den Behörden bereits im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen. 2019 hatte Lassoued laut Justizminister Vincent van Quickenborne in Belgien Asyl beantragt, was im Jahr darauf aber abgelehnt wurde. Daraufhin soll der Tunesier untergetaucht sein. Lassoued soll sich auch mehrfach in Schweden aufgehalten haben.

»Wir in Schweden und in der EU müssen unsere Grenzen besser kontrollieren«, mahnte in Stockholm der schwedische Regierungschef Kristersson. In Brüssel war nach dem Anschlag die höchste Terrorwarnstufe in Kraft gesetzt worden. Belgiens Hauptstadt war bereits in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz blutiger islamistischer Anschläge.

Koranverbrennungen durch politische Extremisten in Schweden hatten zuletzt wütende Proteste in der islamischen Welt ausgelöst. Das Außenministerium in Stockholm hat nun alle im Ausland befindlichen Bürger zur erhöhter Vorsicht und Wachsamkeit aufgerufen. Am Mittwoch wird Schwedens Regierungschef Kristersson nach Brüssel reisen, um dort gemeinsam mit seinem belgischen Amtskollegen Alexander De Croo der Opfer des Terroranschlags zu gedenken.

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