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Macht Schleuser überflüssig!
Matthias Monroy über die leider notwendige Fluchthilfe in die EU
Wieder meldet Europol einen Schlag gegen ein europäisches »Schleusernetzwerk«. Die Verdächtigen sollen Hunderte Menschen von der Türkei aus nach Rumänien und Deutschland gebracht haben, diese seien unter »menschenunwürdigen Bedingungen« befördert worden.
Wenn Erwachsene und Kinder in Lastwagen gepfercht werden und dafür viele tausend Euro bezahlen müssen, gibt es daran nichts schönzureden. Besonders bitter in Erinnerung sind die Berichte über Geflüchtete, die bei dieser Tortur in Ländern wie Österreich, Bulgarien und Großbritannien qualvoll erstickt sind.
Es handelt sich aber um ein strukturelles Problem, das die EU und ihre Mitgliedstaaten selbst geschaffen haben. Mit dem Schengener Abkommen wurden ab 1995 alle Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Staaten abgeschafft. Gleichzeitig hat die EU ihre Außengrenzen aufgerüstet, Frontex verwaltet und perfektioniert diese Abschottung seit 2005.
Das macht es noch schwerer, einen Asylantrag zu stellen – denn dies kann nur innerhalb der EU erfolgen, und nicht etwa bei der Botschaft eines EU-Staates. Hinzu kommt das Dublin-System, wonach Asylsuchende, wenn sie es in die Festung Europa geschafft haben, dort bleiben müssen, wo sie zuerst registriert wurden – also meist an den Rändern der Union.
Geflüchteten bleibt also keine Wahl, sich Helfern anzuvertrauen, die daraus Profit schlagen und denen Menschenleben wenig wert sind. Diese rücksichtslose Ausbeutung von Notleidenden würde sich über Nacht verflüchtigen, wenn die EU legale Einreisewege für alle Geflüchteten schaffen würde. Stattdessen kultiviert sie den Nährboden für »Schleusernetzwerke«. Deshalb muss sie sich auch die »menschenunwürdigen Bedingungen« für Fluchten durch Europa zurechnen lassen.
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