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Regionale NS-Vergangenheit begreifbar machen

Robert D. Meyer über die Ergebnisse der Memo-Jugendstudie

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Zeitzeug*innen spielen bei der Vermittlung von Wissen über die NS-Zeit bei Jugendlichen kaum eine Rolle, lautet einer der vielen frustrierenden Befunde der Memo-Jugendstudie. Wirklich ändern lässt sich das 78 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft nur noch bedingt, da es kaum noch Zeitzeug*innen gibt. Es braucht also umso dringender Konzepte gegen das Vergessen, wozu Menschen fähig sein können.

Ein Ansatz wäre im wahrsten Sinne naheliegend: Es dürfte keine deutsche Kommune geben, in der es keine Verbrechen der Nazis gab, Menschen grausames Unrecht geschah. Orte, die allerdings oft vergessen sind, deren dunkle Geschichte keine oder zu wenig Beachtung finden. Warum gehört es nicht grundsätzlich zum Lehrplan, dass sich Schüler*innen mit solchen Orten im Unterricht auseinandersetzen, selbst forschen, Fragen stellen, die hätten längst gestellt werden müssen? Damit würde klar, dass der NS-Terror allgegenwärtig war und sein Werk nur verrichten konnte, weil sich viele beteiligten und zu viele wegschauten. Regionalgeschichte, die braune Vergangenheit des eigenen Viertels, des eigenen Dorfes oder der Stadt gehört endlich in die Schulen.

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