Im Fadenkreuz der Mächte

Ramon Schack über die Westbalkan-Konferenz in Berlin

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 1 Min.
Bundeswehrjacke in Pristina im Kosovo: Seit 1999 sind die deutschen Streitkräfte dort vor Ort.
Bundeswehrjacke in Pristina im Kosovo: Seit 1999 sind die deutschen Streitkräfte dort vor Ort.

Eine Konferenz soll es also richten: die Berliner Westbalkan-Konferenz. Diese Region Europas, welche sich nach dem Zerfallsprozess Jugoslawiens in den 1990er Jahren geopolitisch neu aufgestellt hatte, wurde von der EU lange als eine Art Hinterhof behandelt, als Reservoir für billige Arbeitskräfte und als Raum für die angestrebte territoriale Expansion der EU, die meistens einhergeht mit der Nato-Mitgliedschaft. Ein nennenswerter strategischer Entwurf gelang Brüssel dabei aber bisher nicht. In den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelte sich der Balkan aber vom Hinterhof der EU zum Hotspot der chinesischen Investoren. 

Aber nicht nur Peking, auch Moskau und Ankara haben ihren Einfluss dort erweitert, basierend auf alten kulturellen und historischen Pfaden. Zweifelhafter erscheinen in diesem Zusammenhang nicht nur die Visionen und Versprechungen von Außenministerin Baerbock. Die »strategischen Entwürfe« der Frau von der Leyen von der EU werden sich – wieder einmal – als leere Worthülsen entpuppen. Eines ist aber sicher: Die Zukunft der Region bleibt ungewiss. 

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