Wasserwerfer trockenlegen

Brandenburgs Wasserwerferstaffel ist überflüssig

Die Sache ließe sich ironisch betrachten: Ist es angesichts von Klimakatastrophe, Trockenheit und Wassermangel überhaupt noch politisch korrekt, in Wasserwerfern des Typs WaWe10 stolze 10 000 Liter Wasser durch die Gegend zu kutschieren und gegebenenfalls gegen randalierende Fußballfans oder unbotmäßige Demonstranten zu versprühen?

Es handelt sich allerdings um eine sehr ernste Angelegenheit. Immerhin spritzt das Gefährt bis zu 65 Meter weit. Ein scharfer Strahl ist dazu erforderlich. Der hohe Druck birgt eine erhebliche Verletzungsgefahr für alle, die getroffen werden. Der Einsatz von Wasserwerfern ist eine brachiale Methode, Menschenansammlungen auseinanderzutreiben. Er ist nicht weniger brutal als der von Schlagstöcken oder Tränengas. Wer die Wirkung einmal bei den Krawallen am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg erlebt hat, weiß das nur zu genau.

Deshalb sollte die Polizei auf Wasserwerfer verzichten. Das gilt auch für unangemeldete oder verbotene Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. Im November 2020 wurden in Berlin sogenannte Coronaleugner nass gespritzt. Damals bejubelten das Teile der linken Szene. Leider! Denn Wasserwerfer gehören abgeschafft. Von diesem Prinzip sollte es keine Ausnahmen geben.

So sieht das auch Brandenburgs Landtagsabgeordnete Andrea Johlige (Linke). 2012 hatte ihr Bundesland seine Wasserwerfer schon einmal abgeschafft, sich dann aber wieder welche zugelegt. Seitdem weist Johlige mit regelmäßigen parlamentarischen Anfragen nach, dass die Wasserwerferstaffel nicht gebraucht wird – auch nicht zur Bekämpfung von Waldbränden, zu der die Fahrzeuge manchmal herangezogen werden. Denn da wäre das viele Geld besser in moderne Feuerwehrautos investiert. »Es zeigt sich einmal mehr, dass die Staffel unsinnig, unnötig und unwirtschaftlich ist«, sagte die Politikerin am Montag, nachdem sie vom Innenministerium Anwort auf ihre jüngste Anfrage erhalten hatte. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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