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Der Rückkehrer soll es richten

Österreich setzt gegen die Ukraine auf Marko Arnautovic

  • Lesedauer: 2 Min.

Vor dem »großen Finale« gegen die Ukraine fiebert ganz Fußball-Österreich der Rückkehr ihrer Lebensversicherung Marko Arnautovic entgegen. »Rette uns!«, titelte die »Kronenzeitung« vor dem Endspiel am Montag (18 Uhr/ARD) in Bukarest ganz dramatisch und forderte: »Marko, du musst es richten.«

Nach der Beleidigung eines Gegenspielers im Auftaktspiel gegen EM-Neuling Nordmazedonien (3:1) war Arnautovic von der Uefa gegen die Niederlande (0:2) auf die Tribüne verbannt worden. Im alles entscheidenden Spiel der Gruppe C gegen die Ukraine - für die beiden punktgleichen Teams geht es um den erstmaligen Einzug in ein EM-Achtelfinale - darf Team Austria um den deutschen Teamchef Franco Foda nun wieder auf seinen Star vertrauen.

»Er ist ein absolutes Mentalitätsviech«, lobte Hoffenheims Christoph Baumgartner die vielen Qualitäten des China-Legionärs. Arnautovic könne man immer den Ball zuspielen, erklärte er, »selbst wenn er drei Spieler um sich hat. Dann hält er einen mit der Hand weg, dem anderen stellt er den A.... rein und den dritten macht er mit den Füßen weg.« Kollege Aleksandar Dragovic von Bayer Leverkusen ergänzte: »Er kann alles, was wichtig für uns ist.« Gegen die spielerisch bislang über weite Strecken überzeugenden Ukrainer soll »Arnie«, mit 27 Toren in 89 Länderspielen der mit Abstand gefährlichste Torjäger der Alpenrepublik, wieder von Anfang an in der Offensive wirbeln.

Die Ukraine ist jedenfalls gewarnt, auch durch Topspieler Andrej Jarmolenko. Der ehemalige Dortmunder spielt mit zwei Treffern, einem Assist und als ständiger Gefahrenherd eine überragende EM - und war vor Kurzem noch Teamkollege von Arnautovic bei West Ham United.

Nun treffen sich die beiden Flügelstürmer wieder: zu einem »Finale«, das eigentlich keiner gewinnen muss. Denn die Ukraine wäre mit einem Unentschieden als Gruppenzweiter durch, und Österreichs Auswahl würden vier Punkte und eine ausgeglichene Tordifferenz sehr wahrscheinlich auch reichen, um unter die vier besten Gruppendritten zu kommen.

Doch eine Wiederholung der »Schande von Gijon«, als Deutschland und Österreich bei der WM 1982 mit einem Nichtangriffspakt in die nächste Runde einzogen, soll nicht drohen. »Das geht gar nicht auf diesem Niveau«, sagte Baumgartner, der allerdings kein offensives Feuerwerk erwartet: »Möglicherweise werden beide Mannschaften nicht ins absolute Risiko gehen.«

Und dann gab der 21 Jahre alte Jungstar die Marschroute vor: »Wir haben alle Chancen, werden das Spiel positiv bestreiten und im Achtelfinale stehen.« Womöglich auch dank Arnautovic.SID/nd

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