Werbung

Milliardenanwalt

Steven Donziger klagte gegen den Ölkonzern Chevron – und wird von diesem nun bekämpft

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Steven Donziger kämpft schon lange gegen den Ölkonzern Chevron, sehr lange. 1993 wurde er von Umweltschützern eingeladen, das Lago-Agrio-Ölfeld zu besuchen, im Volksmund auch »Tschernobyl Ecuadors« genannt. Kurz danach reichte der durch das »apokalyptische Desaster« von Ölseen im Dschungel nachhaltig betroffene Anwalt eine Sammelklage für 30 000 Bauern aus der Amazonasregion gegen die verantwortliche Ölfirma ein.

Nun aber steht in der Sache auch Donziger seit Jahren vor Gericht, verklagt hat ihn der Ölkonzern Chevron: Donziger habe unter anderem Beweismittel manipuliert und bei der Klage in Ecuador Richter bestochen. Eine Gruppe Nobelpreisträger nannte die Chevron-Gegenklage - die ursprünglich 60 Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert hatte - »juristische Einschüchterung«. Denn Donziger hatte 2013 vor Gericht in Ecuador die Rekord-Schadensersatzsumme von 9,3 Milliarden Dollar erstritten - bis heute verweigert der Konzern die Zahlung.

Der Sohn einer Aktivistin aus Florida, die Donziger als Kind zu Streikaktionen des berühmten Landarbeiterführers Cesar Chavez mitnahm, arbeitete nach dem College als Journalist in Nicaragua, studierte Jura an der Harvard Law School. In der Folgezeit arbeitete er als Pflichtverteidiger; heute ist er für eine Organisation tätig, die Ex-Straftätern hilft. Wegen des Verfahrens gegen ihn steht Donziger seit 22 Monaten unter Hausarrest.

Lesen Sie auch die Klimakolumne »Heisse Zeiten«: Fossile Konzerne unter Druck Trotz juristischer Erfolge ist es zu einer umweltfreundlichen
Energieversorgung noch weit

Denn: Im Berufungsverfahren hatte er die Forderung von einem Chevron-freundlichen Richter und Staatsanwalt, seinen Laptop und sein Handy herauszugeben, abgelehnt. Deshalb wurde er wegen Missachtung von Gerichtsanordnungen angeklagt. Die ihm drohende Haftstrafe von sechs Monaten muss Donziger, dessen Anwaltslizenz vom selben Chevron-freundlichen Richter entzogen wurde, aber womöglich nicht absitzen, weil sein Hausarrest angerechnet werden könnte.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Dieser Artikel hat Formatierungen

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.

Zwischenüberschrift 1

Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!

Zwischenüberschrift 2

Leadtext: Ich bin gespannt wie der wohl rauskommen wird, also, ich meine: Die Formatierung

Blockquote: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen.

  1. Numbered List
  2. Eintrag
  3. Zewitrag
  4. Drewitrag
  • Bullet List
  • Eintrag
  • Zweitrag
  • Dreitrag
Unterstützen über:
  • PayPal