Die Lösung lautet: Sozialismus

Andreas Fritsche erlebt die Wohnungsfrage als Systemfrage

Der Sozialismus - zumindest der in den Farben der DDR - hat bewiesen, dass er die Wohnungsfrage als soziales Problem zu lösen vermag. Zwar habe ich die hämischen Bemerkungen über vernachlässigte Altbauen und hässliche »Arbeiterschließfächer« oft gehört. So kann aber nur reden, wer im Haus mit Garten groß geworden ist und vom Leben der einfachen Bevölkerung damals wie heute keine Notiz nimmt.

Es ist eine meiner schönen Kindheitserinnerungen, als wir endlich eine Neubauwohnung mit Bad und Zentralheizung beziehen konnten. Ich habe noch die angeblich immer graue und triste Fassade vor Augen, die mit vielen individuellen Sonnendächern an den Balkonen tatsächlich bunter war, als sie es nach der Wende mit den energetisch sinnvollen, aber einfallslos und öde drangeklatschten Wärmedämmungen wurde.

Nun will ich die Zustände nicht idealisieren. Es gab erhebliche Missstände in der Wohnraumversorgung. Doch haben sich die Verhältnisse nach meinem Eindruck in der DDR stetig und sogar bis zuletzt verbessert - schrittweise spürbar irgendwann selbst bei den Altbauten. Freilich gab es schöne und weniger schöne Städte und Stadtviertel. Die gibt es heute aber genauso. Und übrigens: Wer von einem Eigenheim träumte, konnte sich viel günstiger eines bauen als das heute der Fall ist. Das war weniger eine Geldfrage als eine Frage der Materialbeschaffung.

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Wenn die Mieten seinerzeit zu gering waren, um die Instandhaltung zu finanzieren, so sind sie heute der Profitgier wegen viel zu hoch. Ein Teil der Politiker in der Bundesrepublik will das Wohnungsproblem gar nicht effektiv lösen. Einem anderen Teil sind weitgehend die Hände gebunden. Obwohl ich die Fehler der DDR, auch die Fehler in der Wohnungspolitik, nun wirklich nicht wiederholen möchte. Ich kann mir nicht helfen und muss hier nach zusammen fast 49 Lebensjahren in dem einen und dem anderen System sagen: Es gibt eine Lösung der Wohnungsfrage als soziales Problem offenbar nur im Sozialismus.

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