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Die Ärmsten leiden am meisten
Simon Poelchau über weniger Einkommensverluste durch Staatshilfen
Es steht außer Frage, dass die Konjunkturmaßnahmen Schlimmeres vermieden haben. Es verwundert nicht, wenn die Ökonom*innen des Münchner Ifo-Instituts vermelden, dass Kurzarbeit und Kinderbonus einen großen Teil der Einkommensverluste, die die Bevölkerung in der Coronakrise erleiden musste, kompensieren konnte. So sprach sich DGB-Chef Reiner Hoffmann jüngst für die Verlängerung der derzeitigen Regelungen beim Kurzarbeitergeld aus. Schließlich ist die Krise noch längst nicht vorbei. Erst in den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie tief sie letztlich war.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nicht jede*r gleichermaßen von den Hilfen profitiert hat. Für einkommensschwache Familien war der Kinderbonus lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein. Gleiches gilt für den Zuschuss für Hartz-IV-Beziehende. Und auch von der Erhöhung des Kurzarbeitergeldes hatten nicht alle im selben Maße etwas. Erstens musste man dafür lange genug in Kurzarbeit sein. Zweitens war es vor allem für Geringverdienende zu niedrig, um über die Runden zu kommen, falls sie überhaupt Anspruch darauf hatten.
Die Folge: Die Staatshilfen haben nicht vermieden, dass die Ärmsten am meisten unter der Krise leiden. Dafür braucht es eine andere Politik.
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