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Beete statt Beton
Andreas Fritsche über die Grünen und die Gartenfreunde
Wollen die Grünen die große Nachfrage nach Kleingärten in Berlin tatsächlich durch kleinere Parzellen und eine kürzere Pachtdauer besser befriedigen? Man glaubt es kaum, aber es stimmt. Vielleicht hat die Partei ja nicht mitbekommen, dass ihre Anhänger zunehmend die lange als spießig geltenden Kleingartenanlagen der Hauptstadt bevölkern und keineswegs nur verwaiste Baumscheiben und hippe Dachgärten bepflanzen.
Viel Zeit, Kraft und Herzblut in eine Parzelle stecken, in der die Kinder aufwachsen, und diese dann abgeben sollen, wenn die Enkelkinder vor der Tür stehen - der Gedanke dürfte jeden aktiven Kleingärtner wütend machen. Freilich wäre so mancher, der aussichtslos weit hinten auf einer Warteliste steht, mit einem Zeitvertrag für eine Miniparzelle wohl durchaus einverstanden. Lieber so als gar nicht.
Es ist aber weder gerecht noch ökologisch, wenn sich ärmere Menschen das schrumpfende Grün im Großstadtrevier teilen müssen, während sich die Reichen breit machen. Wer das Haus mit Garten aus gutem Grund für ein umweltpolitisches Problem hält, sollte dem Garten ohne Haus keine Schwierigkeiten machen. Das wollen die Grünen auch nicht, beteuern sie. Ob es stimmt, werden wir in einigen Monaten erfahren - nach den Wahlen.
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