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+++ Russischer Sputnik-Impfstoff zu 91 Prozent wirksam +++
Der Newsblog zur Coronakrise - Dienstag, 21. Februar 2021: +++ EU-Wirtschaftsleistung wegen Coronakrise gesunken +++ Mehr als 6000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland gemeldet - RKI: Weitere 861 Todesfälle +++
+++ Pfizer rechnet mit 15 Milliarden Dollar Umsatz durch Vakzin+++
New York. Der US-Pharmakonzern Pfizer erhofft sich von dem gemeinsamen Corona-Impfstoff mit Biontech im laufenden Jahr noch mehr Schub als bisher gedacht. Die Amerikaner hoben am Dienstag ihre Ziele für 2021 weiter an. Grund seien die überarbeiteten Annahmen für das Vakzin, teilte Pfizer zur Vorlage seiner Jahreszahlen 2020 in New York mit.
Im vergangenen Jahr hatte Pfizer seinen Umsatz um 2 Prozent auf 41,9 Milliarden Dollar gesteigert. 2021 erwartet das Management einen Umsatzsprung auf 59,4 bis 61,4 Milliarden Dollar - dies wären bis zu rund 47 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Dabei soll allein der Corona-Impfstoff BNT162b2 (Markenname: Comirnaty) rund 15 Milliarden Dollar in die Kassen spülen, also rund ein Viertel der Gesamtumsätze. Das Mittel war im Dezember nach einer Notfallzulassung in den USA erstmals auf einen Markt gekommen - Pfizer machte den Angaben zufolge im Schlussquartal mit dem Medikament bereits 154 Millionen Dollar Umsatz.
Unter dem Strich verdiente Pfizer im vergangenen Jahr rund 9,6 Milliarden Dollar - das waren rund 41 Prozent weniger 2019. Allerdings hatte der Konzern damals von einem Einmalgewinn bei der Einbringung seines Konsumentengeschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline profitiert.
+++ Von der Leyen weckt Zuversicht auf mehr Impfstoff-Lieferungen +++
Rom. Trotz der Lieferprobleme bei Corona-Impfstoffen des Herstellers Astrazeneca weckt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen Zuversicht. »Wir erwarten, dass wir die gekappten Dosen wieder erhalten«, sagte sie der italienischen Zeitung »La Repubblica«.
Die Kommissionschefin nannte erstmals konkrete Lieferdaten und -mengen von Astrazeneca in den nächsten Wochen: Am 7. Februar will der Konzern 3,2 Millionen Impfstoffdosen liefern, 4,9 Millionen am 17. Februar und Ende des Monats 9,2 Millionen. Im März würden 23 Millionen Einheiten erwartet. Sie kündigte weitere Verhandlungen mit dem britisch-schwedischen Unternehmen an, das die EU zuletzt mit einer Lieferkürzung im ersten Quartal überrascht hatte.
Die EU-Kommission nannte am Dienstag in Brüssel auch Gesamtzahlen für Lieferungen der drei zugelassenen Corona-Impfstoffe. Demnach sind bereits 18 Millionen Impfdosen angekommen. Im Februar würden 33 Millionen Dosen erwartet und im März 55 Millionen. Zusammen käme man im ersten Quartal auf 106 Millionen Dosen. Im zweiten Quartal sollen von diesen drei Impfstoffen sogar 300 Millionen Einheiten kommen. Weitere Zulassungen seien denkbar, sagte ein Kommissionssprecher.
Von der Leyen zeigte in dem Interview Verständnis für die Ungeduld der EU-Bürger. »Es ist verständlich, dass die Leute die Vakzine sofort wollen«, sagte sie. Man müsse jedoch die Probleme dieser unvorhergesehenen Massenproduktion in Betracht ziehen. Im Sommer habe man nicht gewusst welcher Impfstoff kommen würde. »Im Alltag werden immer Fehler gemacht, aber die Umstände zeigen, dass wir es als EU besser machen können als einzelne Regierungen.«
+++ Britische Mutation: Corona-Ausbruch in Vietnam +++
Hanoi. Bei dem seit Monaten ersten größeren Corona-Ausbruch in Vietnam ist Behörden zufolge die ansteckendere, zunächst in Großbritannien festgestellte Variante des Erregers nachgewiesen worden. Bei zwölf von insgesamt 276 Patienten mit bestätigter Coronavirus-Infektion sei eine Genom-Sequenzierung durchgeführt und die Mutation festgestellt worden, teilte am Dienstag Gesundheitsminister Nguyen Thanh Long mit. Elf davon traten demnach in einer Fabrik mit Tausenden Angestellten in der nördlichen Provinz Hai Duong auf. Bei dem zwölften Fall handelte es sich um einen Rückkehrer aus dem Gebiet. Der Ursprung der Übertragungen wird noch ermittelt, wie die Zeitung »VnExpress« unter Berufung auf Behörden berichtete.
Bisher war das Land am Mekong dank extrem strikter Maßnahmen glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen: Offiziell wurden etwa 1851 Infektionen und 35 Tote verzeichnet. Nach der Häufung neuer Fälle im Norden des Landes seien inzwischen mehrere Provinzen sowie die Metropolen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt betroffen. Nachdem das Virus erstmals seit sechs Monaten in der Hauptstadt Hanoi aufgetaucht ist, sind dort unter anderem Schulen, Bars und Karaoke-Lokale geschlossen.
Viele fürchten um einen der wichtigsten Feiertage in dem südostasiatischen Land: Im Februar feiert Vietnam das Neujahrsfest nach dem Mondkalender, bei dem die Bürger traditionell quer durch das Land reisen und sich zu Familienfeiern treffen.
+++ Scholz will Schuldenbremse auch 2022 erneut aussetzen +++
Berlin. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat wegen der Corona-Krise ein erneutes Aussetzen der Schuldenbremse im kommenden Jahr ins Spiel gebracht. »Wir werden auf den Pfad der Einnahmenentwicklung, den wir 2019 vorhergesagt haben, nicht zurückkehren«, sagte Scholz am Dienstag bei der Konferenz »Europe 2021« von »Zeit«, »Tagesspiegel«, »Handelsblatt« und »Wirtschaftswoche«.
Er werde bis März Eckwerte für den Haushalt 2022 auf den Weg bringen - und dabei »die Finanzplanung für die ganze nächste Legislaturperiode skizzieren«, kündigte der SPD-Politiker an. Weiter sagte er: »Wir haben dauerhaft, selbst bei steigendem Wachstum und guten Einnahmen, nicht den gleichen Pfad, den wir vorher hatten.«
Laut »Spiegel« plant das Finanzministerium mit knapp 60 Milliarden weiteren neuen Schulden im Jahr 2022, was den gesetzlich möglichen Spielraum der Schuldenbremse von Schulden in Höhe von maximal 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei weitem überschreiten würde. Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse wurde wegen der Corona-Krise bereits für die Bundesetats 2020 und 2021 ausgesetzt.
+++ Russischer Impfstoff zu 91 Prozent wirksam +++
Moskau. Nach Kritik an fehlenden belastbaren Studien haben russische Forscher weitere Details zu dem Corona-Impfstoff Sputnik V veröffentlicht. Demnach hat das Vakzin eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Die Ergebnisse wurden am Dienstag im medizinischen Fachblatt »The Lancet« publiziert. Russland strebt eine Registrierung in der EU an. In mehr als 15 Ländern wird der Impfstoff mittlerweile im Kampf gegen Corona eingesetzt.
Die Wissenschaftler sprachen von »Zwischen-Analysen« der wichtigen Testphase III unter rund 20 000 Freiwilligen. Die Ergebnisse decken sich mit früheren Angaben. Eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bedeutet, dass in der geimpften Gruppe 91,6 Prozent weniger Erkrankungen pro 100 Probanden auftraten als in der Kontrollgruppe. Damit hätte Sputnik V nahezu die gleiche Wirksamkeit wie die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer, und eine höhere als das Mittel von Astrazeneca.
Es habe bei Sputnik V nur in wenigen Fällen schwerwiegende Nebenwirkungen gegeben, die die Forscher aber nicht auf das Vakzin zurückgeführt hätten, hieß es. Die meisten Freiwilligen hätten von »milden« Nebenwirkungen wie grippeähnlichen Symptomen und Schmerzen am Arm berichtet. Während der Studie habe es zudem vier Todesfälle gegeben, die den Wissenschaftlern zufolge aber nicht im Zusammenhang mit der Impfung gestanden hätten. Ein Freiwilliger habe einen Schlaganfall erlitten.
Den russischen Forschern zufolge wurde Sputnik V auch an mehr als 2000 Menschen über 60 Jahren getestet. In dieser Gruppe sei das Vakzin »ähnlich wirksam und gut verträglich gewesen«, hieß es in der Studie. Sie sei aber noch nicht abgeschlossen. Insgesamt sollte der Corona-Impfstoff an 40 000 Freiwilligen getestet werden. Die Freigabe in Russland erfolgte vor gut einem halben Jahr.
+++ Japan verlängert Lockdown bis zum 7. März +++
Tokio. Japans Regierung hat den Corona-Ausnahmezustand um einen Monat verlängert. Der bis zum 7. Februar verhängte Ausnahmezustand im Großraum Tokio und mehreren weiteren Regionen werde nun bis zum 7. März dauern, sagte Regierungschef Yoshihide Suga am Dienstag. Nur in der Region Tochigi nördlich der Hauptstadt wird der Ausnahmezustand wie geplant am Sonntag aufgehoben.
Der Ausnahmezustand in Japan ist weniger strikt als die Corona-Maßnahmen in vielen anderen Ländern. Unter anderem dürfen Bars und Restaurants bis 20.00 Uhr geöffnet bleiben, die Menschen sind aufgerufen, möglichst von zu Hause aus zu arbeiten.
Japan war von der Corona-Pandemie bisher weniger stark betroffen als andere Länder. Seit Pandemie-Beginn starben dort rund 5800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Zuletzt hatte aber eine neue Infektionswelle das japanische Gesundheitssystem an seine Grenzen gebracht. Tokio und andere Regionen verzeichneten Rekordwerte bei den Neuinfektionen.
Seit der Ausrufung des Ausnahmezustands im Januar gehe die Zahl der Neuinfektionen wieder zurück, sagte Regierungschef Suga. Die Maßnahmen seien also effektiv. Nun müsse auch noch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen gesenkt werden.
+++ Krankenkasse: Weniger Grippefälle während Corona-Pandemie+++
Berlin. In der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen Grippe offenbar deutlich verringert. Laut einer Auswertung der Barmer Krankenkasse waren zwischen November und Weihnachten der Jahre 2018 und 2019 durchschnittlich 923 bis 1.721 Barmer-Versicherte pro Woche wegen Influenza krankgeschrieben. Im selben Zeitraum des Jahres 2020 waren im Mittel lediglich 661 Personen pro Woche wegen einer Grippe arbeitsunfähig, wie die Kasse am Dienstag in Berlin mitteilte.
Die Grippe sei aktuell kaum spürbar und spiele zu Beginn dieses Jahres eine sehr geringe Rolle. »Die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken offensichtlich auch das Influenzarisiko«, erklärte die Barmer.
Ein sehr wichtiger Schutz gegen die Influenza bleibe nach wie vor die Grippeschutzimpfung. Da sich die Influenza-Saison bis in den April oder Mai ziehen könne, sei eine Immunisierung auch jetzt noch sinnvoll. Nach der Impfung dauere es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Schutz vollständig im Körper aufgebaut ist.
+++ EU-Wirtschaftsleistung 2020 um 6,8 Prozent gesunken +++
Luxembourg. Die Wirtschaftsleistung der Eurozone ist im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Nach einer ersten Schätzung ging die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag von einem Einbruch um 6,8 Prozent aus. Im vierten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Euroländer demnach nur noch leicht, nachdem es vorher wegen der Corona-Pandemie heftige Schwankungen gegeben hatte.
Laut Eurostat sank das BIP im vierten Quartal 2020 um 0,7 Prozent zum Vorquartal. Im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres entspricht dies einem Rückgang von 5,1 Prozent. Den schwersten Einbruch im Vergleich zum Vorquartal erlitt den Angaben zufolge Österreich mit einem Minus von 4,3 Prozent, gefolgt von Italien (minus 2,0 Prozent) und Frankreich (minus 1,3 Prozent).
In den meisten anderen Euro- und EU-Ländern, darunter auch Deutschland, wuchs die Wirtschaft im vierten Quartal hingegen leicht an. Aber »die Wachstumsraten zum Vorjahr waren für alle Länder weiterhin negativ«, erklärten die Statistiker. Bereits im Frühjahr hatte der Ausbruch der Pandemie der EU und der Eurozone mit über drei Prozent Rückgang im Vergleich zum Vorquartal den schwersten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten beschwert. Im zweiten Quartal stürzte die Wirtschaftsleistung sogar um knapp zwölf Prozent ab - nur um im dritten Quartal wieder um 12,4 Prozent zu wachsen.
Sollte sich die vorläufige, »auf unvollständigen Datenquellen« basierende Schätzung bestätigen, wäre der Einbruch milder ausfallen, als von der EU-Kommission befürchtet. In ihrer Herbstprognose hatte die Brüsseler Behörde für das Jahr 2020 ein Minus von 7,8 Prozent in Aussicht gestellt. Die Eurozone schneidet dennoch deutlich schlechter ab als andere große Volkswirtschaften: Das US-BIP sank im Corona-Jahr um 3,5 Prozent, das russische um 3,1 Prozent; das chinesische legte sogar um 2,3 Prozent zu.
+++ Nächstes Bund-Länder-Treffen am 10. Februar +++
Berlin. Bund und Länder wollen am 10. Februar über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Das aktuelle Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlin, bestätigte den Termin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Im Mittelpunkt der Schaltkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird die Frage stehen, ob der seit 16. Dezember geltende harte Lockdown mit vielen geschlossenen Geschäften und Schulen sowie Kitas im Notbetrieb über den 14. Februar hinaus verlängert wird. Zudem soll bis zu dem Treffen ein »nationaler Impfplan« vorliegen, um mehr Berechenbarkeit und Verlässlichkeit bei den Impfstofflieferungen zu erreichen.
+++ Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in den USA +++
Washington. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ist in den USA eine landesweite Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Kraft getreten. An Bord von Flugzeugen, Schiffen, Fähren, Zügen, U-Bahnen, Bussen, Taxis und ähnlichen Verkehrsmitteln muss seit kurz vor Mitternacht (23.59 Ohr Ortszeit US-Ostküste/5.59 Uhr MEZ am Dienstag) ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Gesundheitsbehörde CDC verfügte. Die Maskenpflicht gilt auch an Verkehrsknotenpunkten wie zum Beispiel Flughäfen, Bahnhöfen oder Häfen. Verkehrsunternehmen dürfen demnach nur Personen transportierten, die der Maskenpflicht Folge leisteten.
Die Anordnung gilt auf unbestimmte Zeit. CDC behielt sich die Verhängung von Strafen bei Nichtbeachtung vor, diese sind aber zunächst nicht vorgesehen. Man setze in erster auf ein freiwilliges Befolgen der Maskenpflicht, hieß es in der Anordnung. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte den Kampf gegen die Pandemie zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt. Er unterzeichnete kurz nach seinem Amtsantritt am 20. Januar eine Verfügung, die eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln vorsieht.
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore zufolge mehr als 440 000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus ums Leben gekommen. Mehr als 26 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen.
+++ Nach dem Impfgipfel: weiter »harte Wochen der Knappheit« +++
Berlin. In Deutschland wird es nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch in den kommenden Wochen noch eine deutliche Unterversorgung mit Impfdosen gegen das Coronavirus geben. Beim Impfgipfel am Montag sei klar geworden, dass es im ersten Quartal und bis in den April hinein »noch harte Wochen der Knappheit« geben werde, sagte Spahn in den ARD-»Tagesthemen«.
Erst im Verlauf des zweiten Quartals werde dann »nennenswert mehr Impfstoff« zur Verfügung stehen, sagte der Gesundheitsminister. Eine deutlich schnellere Produktion ist laut Spahn in der nächsten Zeit noch nicht möglich. Auch wenn zusätzliches Geld in die Produktion gesteckt würde, würde dies die Herstellung der Vakzine nicht beschleunigen, betonte er mit Blick auf die komplexen Produktionsverfahren.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zuvor nach den Beratungen am Montag mit Spitzenvertretern der Bundesländer und Impfstoff-Hersteller ihre Zusage erneuert, dass bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot gemacht werden solle. Deutlich höhere Impfstoff-Lieferungen nach Deutschland stellte sie allerdings erst für die kommenden Quartale in Aussicht.
Für das laufende Quartal rechnet das Bundesgesundheitsministerium mit rund 18,3 Millionen Dosen der Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Für das zweite Quartal werden 77,1 Millionen Dosen vorausgesagt, für das dritte 126,6 Millionen und für das vierte Quartal 100,2 Millionen Dosen.
Der Vorstandsvorsitzende von Biontech, Ugur Sahin, wies in den »Tagesthemen« Kritik an seinem Unternehmen wegen des Tempos der Impfstoff-Herstellung zurück. »Was die Produktion angeht, sind wir fast im Plan«, sagte er. Der Eindruck, es holpere bei der Produktion des von Biontech gemeinsam mit dem US-Konzern Pfizer entwickelten Vakzins, sei »de facto nicht richtig«. Die Prozesse, die für das Hochfahren der Produktion nötig seien, nähmen Zeit in Anspruch.
Biontech habe vor zwei Wochen angekündigt, »temporär weniger zu liefern«, um die Produktionshallen zu erweitern und die Produktionsprozesse anzupassen, erläuterte Sahin. »Jetzt sind wir in der Lage, deutlich mehr zu produzieren, als wir Ende des letzten Jahres eingeplant hatten.« Biontech hatte kurz vor dem Impfgipfel angekündigt, der EU im zweiten Quartal 75 Millionen mehr Impfdosen zu liefern als zuvor geplant.
+++ Mehr als 6000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland gemeldet +++
Berlin. In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 6000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 6114 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.228.085.
Nach Angaben des RKI wurden zudem 861 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 57.981. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1,954 Millionen.
Browsen Sie hier in die nd-Corona-Grafiken rein: Die aktuellen Zahlen
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging erneut leicht zurück und lag am Dienstag bei 90,0. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt seit Wochen, ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. Der derzeitige harte Corona-Lockdown in ganz Deutschland gilt laut Beschluss von Bund und Ländern vorerst noch bis zum 14. Februar. Agenturen/nd
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