Förderung für Umbau von Privatwäldern
Land hilft bei Zusammenschluss kleiner Forstbetriebe
Vor dem Hintergrund der weltweiten Klimaveränderung verstärkt Brandenburg die Anstrengungen zur Stabilierung seiner Forstbestände durch Waldumbaumaßnahmen. Dem dient letztlich auch die umfassende Unterstützung forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse privater und kommunaler Waldbesitzer durch die Landesregierung mit Fördermitteln. Andererseits geht es dabei auch darum, deren wirtschaftliche Situation zu verbessern. Wie das zuständige Agrarministerium am Mittwoch mitteilte, wurde die entsprechende Förderrichtlinie überarbeitet. Zudem wurde es an die schwierige Lage am Holzmarkt angepasst, wo die Preise infolge eines Überangebots im Keller sind.
Brandenburg verfügt über 1,1 Millionen Hektar Waldflächen, aber nur 270 000 Hektar davon befinden sich in Landesbesitz. Dagegen verfügen rund 93 000 Waldbesitzer jeweils nur bis zu zehn Hektar Wald. Gerade für sie, aber auch für Besitzer größerer Flächen wäre der Zusammenschluss zum Zwecke der gemeinsamen Bewirtschaftung von Interesse. Laut Agrarministerium bietet der Landesbetrieb Forst allen Waldbesitzern kostenfrei Beratung zu den unterschiedlichsten Möglichkeiten einer gemeinsamen Waldbewirtschaftung an.
»Waldbesitzende, deren Waldflächen nur von geringer Größe oder sogar zersplittert sind und ungünstige Flächenformen aufweisen, haben gegenüber großen zusammenhängenden Waldflächen deutliche strukturelle Bewirtschaftungsnachteile«, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Um diese auszugleichen und eine gute Bewirtschaftung auch kleinflächigen Waldeigentums zu ermöglichen, förderten Brandenburg und der Bund von der obersten Forstbehörde anerkannte forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse jährlich mit rund 1,7 Millionen Euro.
Wie das Ministerium betonte, könne in den Forstgemeinschaften auch der dringend nötige Umbau der Kiefernwälder in klimastabile Mischwälder besser vorangebracht werden. Den Angaben zufolge sind von den rund 100 000 Brandenburger Waldbesitzern aktuell 16 200 in 272 Zusammenschlüssen organisiert und bewirtschaften rund 170 000 Hektar Wald.
Infolge von Extremwettereignissen sowie anhaltender Dürre und Schadinsektenbefall sind deutschlandweit verbreitet Waldschäden zu verzeichnen. Erinnert sei beispielsweise an die verheerenden Schäden durch Borkenkäferbefall in großen Fichtenwäldern. Durch die großen Mengen an Schadholz ist der Holzpreis europaweit eingebrochen. Waldbesitzer hätten oft Probleme, ihr Holz überhaupt verkaufen zu können, so das Ministerium. »Um trotz der schwierigen Holzmarktlage möglichst vielen forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen die Inanspruchnahme von Förderungen zu ermöglichen, wurde die Zuwendungsvoraussetzung bezüglich der mindestens zu vermarktenden Holzmenge angepasst.«
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.