Mieten in Großstädten stiegen auch in Krise

Im Jahr 2020 sind trotz Corona vielerorts die Mieten gestiegen

Berlin. Im Corona-Krisenjahr 2020 lässt sich am Wohnungsmarkt laut dem Portal Immowelt keine Trendwende beobachten. Die anhaltende Corona-Pandemie habe demnach keine merklichen Auswirkungen auf die Angebotsmieten gehabt. In über vier Fünftel der Großstädte steigen die Quadratmeterpreise von Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern im abgelaufenen Jahr weiter. Das zeigt ein Vorjahresvergleich von Immowelt für 80 deutsche Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Vor allem die Mieten in Millionenstädte verteuern sich weiter. In anderen bereits hochpreisigen Metropolen wird das Wohnen ebenso teurer. Höhere Preise bei Neuvermietungen müssen demnach auch Wohnungssuchende in Großstädten in Ostdeutschland bezahlen, indes bleibt das Niveau im deutschlandweiten Vergleich weiterhin niedriger. Auch der Einzugsbereich von Ballungsräumen werde sich laut Immowelt angesichts steigender Home-Office-Quoten vergrößern und ebenfalls teuerer werden, da Wohnungssuchende mit Option auf Heimarbeit auch weitere Arbeitswege nicht scheuen, wenn sie nicht mehr täglich pendeln müssen. Der Einzugsbereich von großen Ballungsräumen könnte so noch größer werden.

Von April bis Juni 2020 hatte es, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern, einen erweiterten Kündigungsschutz gegeben. Zahlungsrückstände aus dem Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2020 berechtigen den Vermieter nicht zur Kündigung - für die Dauer von 24 Monaten. Diese Einschränkung galt für Fälle, in denen die Rückstände auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruhen. Erst, wenn der Mieter die Zahlungsrückstände auch nach dem 30. Juni 2022 noch nicht beglichen hat, kann ihm wieder gekündigt werden. Doch die Maßnahme wurde trotz anhaltender Krise nicht verlängert. Kommentar Seite 8

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