Merkel sieht weiteren Diskussionsbedarf zu Rassismus-Studie

Horst Seehofers Absage ist noch nicht das letzte Wort

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Im Streit um eine Studie über Rassismus in der Polizei sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiteren Diskussionsbedarf - trotz der definitiven Absage von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Über die Studie werde »demnächst« in der Sitzung des Kabinettsausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus beraten, kündigte Vizeregierungssprecherin Martina Fietz am Mittwoch in Berlin an. »Der Diskussionsprozess wird fortgesetzt in dieser Sitzung.«

Im Kabinett gibt es strittige Ansichten zu der Frage, ob eine wissenschaftliche Untersuchung von Rassismus in der Polizei nötig sei. Seehofer hatte die vom Innen- und Justizministerium anvisierte Studie mit dem Argument abgesagt, es gebe bei der Polizei keinen strukturellen Rassismus. Zudem müssten zunächst die Ergebnisse einer Untersuchung des Bundesamts für Verfassungsschutz abgewartet werden. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will aber an der Studie festhalten.

Im Mai hatte der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus erstmals getagt. Die daran beteiligten Ministerien sollen bis Oktober Maßnahmen ausarbeiten, wie Rassismus und Rechtsextremismus wirksamer bekämpft werden können. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.