Der »feine Unterschied« macht es
Fußball hier wie da, aber eben doch nicht so ganz richtig
Tagtäglich begegnen uns im Leben Unterschiede. Bemerken wir sie, regen sie zum Vergleichen und Schlussfolgern an. Eine besondere Rolle spielt da der sprichwörtlich »feine Unterschied«. Gemeint ist damit oft ein tatsächlich kleiner, wobei ein »nur« mitschwingt. Noch öfter allerdings, dann mit bitterem bis zynischem Unterton, ist es ein in Wirklichkeit großer, der da den »feinen Unterschied« macht.
»Formeln mit Fragen«
Was bei Maria und ihrem Bruder da auf den ersten Blick »nur« mit einer Zahlenspielerei begann, führte dann im Weiteren bald zum »kleinen alten Gauß« (arithmetische Folge) und half bei der Lösung. Die Lösung für Frage 1: - 75, 25, 1045 und: keine Startzahl führt zur 0. Lösung 2: Die Summenformel lautet, wenn g die Startzahl ist: s = 10 g + 45. Ausführlich und auch mit Beweis für die 2. Aufgabe unter: www.schulmodell.eu/unterricht/faecher/ mathematik/wochenaufgabe/Serie-54.html?start=6. Richtig hatte die Lösungen auch Cora Weinhold aus Magdeburg, und sie wurde für das Gewinnbuch ausgelost: »Alma«, Roman von J. M. G. Le Clézio, Kiepenheuer & Witsch.
»Der ›feine Unterschied‹ macht es«
Benni hatte am Anfang der kleinen Diskussion 14 Bälle. Aus den vier Aussagen der Aufgabe ergeben sich vier Ungleichungen: 3x > 31, 2x < 31, 2x+2 < 31, 3x -9 >31, woraus x=14 als einzige ganzzahlige Lösung folgt. Zu dem Ergebnis kam auch Bernd Dauer aus Willstätt, und er hatte ebenso Losglück: Grünauge sieht dich«, Roman von Bastienne Voss, Picus.
»Wie lange schlägt’s 12?«
»Nicht zu einfach denken - nachzählen!«, hatte der Einreicher der Frage empfohlen. Die »Richtigen« erkannten, dass zwischen erstem und sechsten Gong fünf Zeitintervalle zu je 1,2 Sekunden liegen. Für elf Intervalle sind das dann 13,2 Sekunden, was auch die Lösung war. Christian Bayer aus Stendal wurde für das Buch ausgelost: »Der böse Mensch«, Erzählungen von Lorenz Just, Dumont.
»kurz & knackig«
1. Das Produkt ändert sich um 8 x 45 = 360. 2. Kugel wiegt mehr als die Späne, da ihr Volumen etwas größer ist als die Hälfte des Würfelvolumens. 3. Richtig gewertet wurden Begriffe wie Hochschulgesellschaft, Mittwochsgesellschaft oder Hochseilgesellschaft. Ausgelost fürs Buch wurde Günter Matthiessen aus Bremerhaven, an ihn geht »Krokodilopolis«, Roman von Pavel Feinstein, Hirmer.
Allen weiterhin viel Spaß und Erfolg! mim
Ein solcher begegnet uns (neben vielen wirklich unterschiedslos positiven Beispielen!) gerade in Seuchenzeiten. Während alle sonstigen sportlichen Leibesübungen noch coronabedingt flachlagen, durften die darbenden und jammernden Kicker-Gladiatoren-Unternehmen schon wieder groß aufspielen. Und zwar, mit staatlichem Segen, für einen privaten TV-Anbieter, der mit am Profitrad des Milliarden-Euro-Profisportkarussells dreht. Abermillionen von Kindern bis Senioren blieben hingegen weiterhin von ihren Bolz- und Trainingsplätzen ausgesperrt. Fußball hier und da, aber eben mit »feinem Unterschied«, der genau besehen ein amoralischer wie asozialer ist.
In der Mathematik spielen Unterschiede und Unterscheidungen auch eine wichtige Rolle. Angefangen von plus und minus über größer und kleiner als, letztlich bis hin zur modernen Mengenlehre. Allerdings sind die Unterschiede hier qualitativ stringent unterschiedslos. Im bodenständigen Nichtprofi-Fußballalltag sind sie das zuallermeist auch noch:
Zeugwart Benni sortiert seine Bälle. »Hätte ich dreimal so viele, wären es über 31«, sagt er zu Jani, die in Kürze wieder die E-Jugend trainieren darf. »Hätte ich jedoch nur das Doppelte«, sinniert Benni, »so wären es weniger als 31.« Dann schnappt sich Benni auch noch den einen Ball, den Jani gerade mit in den Raum gebracht hat, und sagt: »Wenn ich jetzt das Doppelte hätte, wären es immer noch weniger als 31.« Da schiebt Jani mit dem Fuß vier von all den Bällen zu sich heran und sagt: »Wenn du ohne die das Dreifache hättest, wären es immer noch mehr als 31!« Wie viele Bälle hatte Benni am Anfang des kleinen Spaßdisputs? Mike Mlynar
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.