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Brücken statt Mauern
»Seebrücke« demonstriert in über 60 Städten für Evakuierung der Flüchtlingslager
Nicht nur in Berlin gab es gegen die anhaltende europäische Abschottungspolitik Proteste. Bundesweit haben Tausende am Wochenende auf die Lage der Geflüchteten aufmerksam gemacht. Am europaweiten Aktionstag des Bündnisses »Seebrücke« beteiligten sich am Samstag Gruppen in mehr als 60 deutschen Städten mit Kundgebungen, Menschenketten, Mahnwachen und weiteren Aktionen. In Berlin fand die Kundgebung unter dem Motto »LeaveNoOneBehind« (Niemanden zurücklassen) einen Tag später statt. Protestaktionen gab es dazu auch in Amsterdam, Brüssel, London und Lissabon. Alle Veranstaltungen seien friedlich und unter Beachtung der pandemiebedingten Abstandsregeln verlaufen, erklärte das »Seebrücke«-Bündnis.
Redner wiesen insbesondere auf die Lage in Sammelunterkünften hin, in denen wegen der Corona-Pandemie eine humanitäre Katastrophe drohe. »Geflüchtete Menschen sind dem Virus in Lagern und Sammelunterkünften schutzlos ausgeliefert, egal ob nun in Griechenland, auf dem Balkan oder in deutschen Massenunterkünften«, sagte Sebastian Koch von der »Seebrücke«.
Auch die Schülerstreikbewegung »Fridays for Future« hatte sich an den Protesten beteiligt. »Wir müssen heute den Menschen in Moria helfen und für eine Zukunft einstehen, die im Angesicht kommender Krisen niemanden im Stich lässt«, sagte Sprecher Asuka Kähler. Wohlhabende Länder wie die Bundesrepublik müssten ihrer »humanitären und ökologischen Verantwortung endlich nachkommen«.
In Deutschland haben sich über 150 Städte zu »sicheren Häfen« und damit zur Aufnahme von Geflüchteten bereit erklärt. Die Bundesregierung hat dennoch bislang nur 47 Minderjährige aus dem Lager Moria auf Lesbos ins Land geholt.
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