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Profit über Umwege
Philip Malzahn über die versteckte deutsche Kriegsfreudigkeit
Die Türkei ist Hauptabnehmer deutscher Kriegswaffen. Ein Land, das seinen imperialen Anspruch mehr als jedes andere in der Region gewaltsam durchsetzt. Ein Land, das ethnische und ideologische Konflikte aktiv fördert und mit seinen militärischen Umtrieben dazu beiträgt, jene Fluchtwellen auszulösen, die später Europa erreichen.
An dieser Stelle ist der deutsche Export von Kriegsgerät irgendwie zu verstehen. Gewisse Ähnlichkeiten besitzen Bundesrepublik und Türkei schon: Man wirkt den eigenen geostrategischen Zielen entgegen. Beim Thema Flüchtlinge etwa ist der Anspruch beider Länder eine reduzierte Zahl. Man will sie einfach nicht. Bei der Problemlösung hat man verschiedenes ausprobiert: Mal schließt man einen Milliardendeal, mal blökt man sich an. Beim Thema Waffen ist man sich immer einig, denn das ist ein Bombengeschäft, und damit lässt sich angeblich auch der Interessenfrieden sichern.
Dass das wirklich noch als Argument gilt, ist eigentlich unglaublich. Erdoğan wird damit weiter in Syrien und Libyen den Krieg anheizen. In der eigenen Bevölkerung wächst die Kritik. Und in Libyen verdienen von ihm ausgerüstete Milizen Millionen mit den Abertausenden Flüchtlingen - ob durch Schmuggel, Sklavenhandel oder die europäisch mitfinanzierte Internierung. Dass in Zukunft weniger Menschen versuchen, nach Europa zu gelangen, ist nicht anzunehmen. Dass Deutschland über Umwege daran saftig verdient, leider schon.
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