Wiedereinstieg: Helfer in der Lagerwirtschaft vorne
Langzeitarbeitslose
In Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit haben die Analysten von Gehalt.de die Einkommen von gängigen Berufen für Langzeitarbeitslose untersucht. Hierfür haben sie insgesamt 17 939 Datensätze erhoben.
Im vergangenen Jahr stiegen Langzeitarbeitslose in über 500 unterschiedliche Berufe ein - am häufigsten als Helfer in der Lagerwirtschaft. Ungefähr acht Prozent aller Langzeitarbeitslosen fanden 2019 in diesem Beruf eine Anstellung. Das jährliche Bruttogehalt beträgt hier rund 24 300 Euro.
Auf dem zweiten Platz liegen die Reinigungshelfer mit einem Anteil von sieben Prozent (23 700 Euro).
Verkaufshelfer ohne Produktspezialisierung belegen in der Studie den dritten Platz (sechs Prozent) und beziehen 24 800 Euro im Jahr.
Hohe Einkommen für Bürokräfte und Gebäudetechniker
Unter den häufigsten Einstiegsjobs für Langzeitarbeitslose ist der Beruf als Bürokraft mit jährlich 36 200 Euro am lukrativsten. Auch als Gebäudetechniker können Langzeitarbeitslose ein vergleichsweise hohes Gehalt von 33 100 Euro beziehen. Die Einkommen von Gebäudetechnikern liegen mit rund 33 100 Euro ebenfalls oberhalb der 30 000-Euro-Grenze.
Geringes Einkommen für Reinigungs- und Küchenkräfte
Im Vergleich verdienen Küchenhilfen und Reinigungskräfte ein deutlich geringeres Gehalt. Mit rund 22 300 beziehungsweise 23 700 Euro erhalten sie laut Auswertung das niedrigste Einkommen. »Hilfskräfte beziehen vergleichsweise niedrige Gehälter, da hier keine spezifische Ausbildung benötigt wird. Diese Berufe sind leicht zugänglich, weswegen sie viele Langzeitarbeitslose als Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt nutzen«, so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
Wiedereinstieg mit wenigen Hürden
Im Jahr 2019 war die Zahl der Arbeitslosen mit 2,27 Millionen so gering wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. »Die Berufe, in die Langzeitarbeitslose am häufigsten einsteigen, sind selten gut bezahlt. Jedoch stellen sie in den häufigsten Fällen eine deutliche finanzielle Verbesserung dar, wenn wir von einer Vollzeitstelle ausgehen«, so Bierbach.
Zur Methodik: Das Vergleichsportal Gehalt.de hat von der Bundesagentur für Arbeit 124 000 Datensätze von Langzeitarbeitslosen erhalten. Daraus ließen sich die Berufe ableiten, in die Langzeitarbeitslose am häufigsten einsteigen. Zu diesen Berufsgruppen haben die Analysten von Gehalt.de die jährlichen Bruttoeinkommen aller Beschäftigten ermittelt. Hierfür berücksichtigten die Analysten ausschließlich die Gehaltsdaten von Fachkräften ohne zu tragende Personalverantwortung. Die Daten für den Abgang der Langzeitarbeitslosen stammen von der BA.
Der Median beschreibt die Mitte aller Daten: 50 Prozent liegen über dem Wert, 50 Prozent darunter. Der Median ist daher genauer als der Durchschnittswert, der durch Ausreißer verzerrt werden kann. Q1 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen unter diesem Wert, Q3 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen über diesem Wert.
Bei den Gehaltsangaben handelt es sich um Bruttojahresgehälter im Median auf Basis einer 40 Stundenwoche und 28 Urlaubstagen - inklusive variabler Bestandteile wie Boni, Prämien, Tantiemen, Provisionen und möglicher Überstundenvergütung. Gehalt.de/nd
Gehalt.de ist das führende Gehaltsportal im deutschsprachigen Raum und gehört zur Gehalt.de GmbH.
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