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Weltweit fehlen Pflegekräfte

WHO-Bericht sieht Lücke von fast sechs Millionen Beschäftigten

»Pflegekräfte sind das Rückgrat jedes Gesundheitssystems. Heute finden sich viele davon an vorderster Front im Kampf gegen Covid-19«, betont WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der Anlass des verdienten Hinweises auf die Bedeutung des Pflegepersonals allerdings ist ein unerfreulicher: Laut eines Berichts der WHO, der am Dienstag veröffentlicht wurde, fehlen weltweit 5,9 Millionen professionelle Krankenschwestern und Pfleger. Demnach sind derzeit 27,9 Millionen Menschen in Pflegeberufen beschäftigt, 19,3 Millionen davon sind auch in diesen ausgebildet worden. Laut Bericht sind 90 Prozent der Pflegekräfte weiblich und der Mangel an Pflegekräften sei zwischen 2016 und 2018 leicht gesunken. Auch das Europa-Büro der WHO würdigte die Arbeit des Pflegepersonals, Regionaldirektor Hans Kluge erklärte, der Kampf gegen Covid-19 habe noch einmal gezeigt, wie grundlegend der Pflegeberuf für die Gesellschaft sei.

»Engpässe beim Pflegepersonal kosten Leben«, sagte Howard Catton, Geschäftsführer des Weltbundes für Krankenschwestern und Krankenpfleger, zum WHO-Bericht. »Die Sterberaten sind überall da höher, wo es zu wenig Krankenschwestern und Pfleger gibt.« Die Länder sollten daher auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für diese Berufsgruppe ernster nehmen. »Die Krankenschwestern und Pfleger auf der ganzen Welt brauchen eine Verbesserung bei der Bezahlung«, so Catton.

Für Linksparteichef Bernd Riexinger mache der weltweite Mangel an Pflegekräften deutlich, dass es »ein Irrweg« sei, »den Pflegenotstand in Deutschland mit dem Anwerben von Pflegekräften aus dem Ausland begegnen zu wollen«. Pflegekräfte fehlten überall, demnach müssten Pflegekräfte überall vermehrt ausgebildet und besser bezahlt werden, so Riexinger. »Auf dem Weg zu guter Pflege gibt es keine Abkürzungen. Das sollte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf seinen Reisen hinter die Ohren schreiben.«

Als »gute Nachricht« hingegen bezeichnete Riexinger den Tarifvertrag über einen Corona-Bonus für Pflegekräfte in der Altenpflege. Hier sei der Einstieg in allgemeinverbindliche Tarifverträge gelungen. »Dem muss jetzt dringend ein umfassender Tarifvertrag folgen. Perspektivisch darf kein Lohn bei Vollzeit in der Altenpflege unter 3000 Euro Brutto liegen«, fordert Riexinger.

Am Montag hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bekannt gegeben, dass ein Teil der Pflegekräfte als Anerkennung für die hohen Belastungen in der Coronakrise eine Sonderprämie von 1500 Euro erhält. Darauf haben sich Verdi und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche geeinigt, der aber nur einen Teil der Pflege-Arbeitgeber wie Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt, Paritätischer Gesamtverband und Volkssolidarität vertritt. Mit Agenturen

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