Dresdner Semperoperverein entschuldigt sich für Ehrung al-Sisis

Die umstrittene Verleihung des St.-Georgs-Ordens des Dresdner Semperopernballs an Ägyptens Präsidenten hat für Proteste auf breiter Front gesorgt

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Dresden. Empörung, Irritationen und eine Entschuldigung: Die umstrittene Verleihung des St.-Georgs-Ordens des Dresdner Semperopernballs an Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi am Sonntag hat für Proteste auf breiter Front gesorgt. Am Dienstagabend teilte Ballvereins-Chef Hans-Joachim Frey mit: »Wir möchten uns für diese Preisverleihung entschuldigen und davon distanzieren. Die Verleihung war ein Fehler.«

Der Semperopernball soll am 7. Februar stattfinden. Der Opernballverein hatte Al-Sisi am Sonntag trotz öffentlicher Kritik in Kairo einen seiner St.-Georgs-Orden überreicht - in der Kategorie Politik und Kultur. Der frühere General und Armeechef war 2013 nach einem Militärputsch an die Macht gekommen und 2014 als Präsident vereidigt worden. Seitdem geht er mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vor, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt.

Vereinschef Frey hatte die Auswahl damit gerechtfertigt, dass der Ball eine Kultur- und keine politische Veranstaltung sei. Al-Sisi sorge in Ägypten für Stabilität, den Aufbau der Gesellschaft, für Kultur und Bildung - und er sei als Präsident der afrikanischen Union
die Stimme Afrikas.

Ein Orden wider Sinn und Verstand
Dresdner »Semperopernball e.V.« sorgt mit Ehrung von ägyptischem Präsidenten für Eklat

Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Kai Gehring, Mitglied im Menschenrechtsausschuss, und Erhard Grundl, Kulturexperte, forderten Frey auf, die Entscheidung zurückzunehmen, auch um Schaden von der »hochgeschätzten« Semperoper abzuwenden. Al-Sisi sei »ein lupenreiner Autokrat und Anti-Demokrat«, die Preisverleihung an ihn »ein Affront«
gegen alle friedlichen Regimekritiker.

Nach dem MDR hatte sich mit der »Sächsischen Zeitung« auch der langjährige offizielle Medienpartner des Balles distanziert. Die DDV-Mediengruppe twitterte: »Missachtung von Menschenrechten einschließlich des Rechts auf freie Meinungsäußerung sind mit Haltung
und Selbstverständnis von Verlag und Redaktionen der Mediengruppe unvereinbar.« dpa/nd

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