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Eine Westküste für China
Alexander Isele über den Besuch Xi Jinpings in Myanmar
China braucht Myanmar für die weitere Entwicklung des Landes. Für die Entwicklung seiner westlichen Regionen am wichtigsten ist eine schnelle Verbindung zum Meer - zum Beispiel durch Myanmar. Denn die Volksrepublik hat ein Ost-West-Wohlstandsgefälle: Je westlicher, je weiter entfernt von den wichtigsten Metropolen an der Ost- und Südostküste des Landes, wo der Lebensstandard dem westlicher Industrienationen gleicht, desto mehr sinkt das Pro-Kopf-Einkommen. Nicht zuletzt deswegen hat China die Neue-Seidenstraßen-Initiative aufgelegt.
Die schon gebauten Pipelines von der myanmarischen Küste am indischen Ozean ins chinesische Kunming helfen dabei, Chinas Energieversorgung zu sichern. So kann die Straße von Malakka umgangen werden, durch die noch immer ein Großteil der chinesischen Ölimporte transportiert wird. Der Zugang zu einem Hafen in Myanmar würde es künftig ermöglichen, Waren aus dem Westen Chinas schneller zu exportieren.
Die Volksrepublik trifft in Myanmar allerdings auf viel Ablehnung, sowohl in der Zivilbevölkerung als auch in Teilen des mächtigen Militärs. Doch die Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat nach der Vertreibung Hunderttausender Rohingya 2017 international stark an Ansehen verloren und setzt zunehmend auf Peking.
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