Der ewige Außenseiter

Gehende Bäume und hypnotisierende Himmel, dem Tod trotzend: Die Poesie des Christian Saalberg

Wer im Leben verkannt und erst nach dem Tod entdeckt wird, hat das Potenzial, zur Legende zu werden. Ob diese Beobachtung auch auf den 2006 in Kronshagen bei Kiel verstorbenen Dichter Christian Saalberg zutrifft, mag die Zeit zeigen. In über vierzig Jahren hat er 23 Lyrikbände veröffentlicht, die jedoch kaum Aufmerksamkeit gefunden haben. Dass nun Mirko Bonné und Viola Rusche, die Tochter des Lyrikers, eine reiche Sammlung seiner Gedichte herausgeben, ist eine erfreuliche Wohltat.

Wer ist dieser Mensch, der so zahlreiche Gedichte schrieb und trotz einiger namhafter Ehrungen wie dem Lenau- und Eichendorff-Preis bis zuletzt im Abseits des Literaturbetriebs stand? Wer ist dieser Eremit und gelehrte Vielschreiber? Im Alltag arbeitete er als Rechtsanwalt, als Poet im steten Zwiegespräch mit sich, der Geliebten, den Naturerscheinungen und vor allem mit dem Tod, den er nicht als furchterregendes Menetekel inszenierte, sondern stets diffe...


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