- Kultur
- She She Pop
In Vergangenes gehüllt
Der Moment und seine Aufbewahrung: In »Kanon« wird das Postdramatische Theater von She She Pop beinahe biedermeierlich
Mit samtener Stimme redet Sebastian Bark auf das Publikum ein. Es klingt, als gäbe er im Nebenberuf Meditationskurse. Die Augen sollen wir schließen. Und in unserer Erinnerung nach einem besonderen Theatermoment suchen, herausfinden, was an dem Moment besonders war, unsere Hände auf unser Herz legen und den Moment festhalten. Und schließlich fordert Bark das Publikum auf, diesen Moment mit dem Sitzpartner zu teilen. Erst zögerlich, dann ausgelassen folgt das Publikum seiner Aufforderung. Mitten in der Vorstellung plappert das ganze Auditorium los wie eine entfesselte Schulklasse, während sie auf der Bühne kurz mal Pause machen.
Es ist dies nur der betulichste Moment einer seichten Aufführung im Berliner Theater Hebbel am Ufer - und zugleich der konsequenteste. Denn an diesem Abend wollen die Performerinnen und Performer nicht viel mehr als ein bisschen von den größten Momenten ihrer Zuschauerkarriere erzählen. Sie wechseln sich am...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.