Krise der Deutschen Bahn bleibt ungelöst
Auch nach der Ablösung von Finanzvorstand Alexander Doll fehlt es an politischen Weichenstellungen
Die anhaltende Krise der Deutschen Bahn AG (DB) führt nun auch in der Chefetage zu personellen Umbrüchen. So hob der Aufsichtsrat des bundeseigenen Konzerns am Montag »im gegenseitigen Einvernehmen« den Vertrag des bisher für Finanzen, Güterverkehr und Logistik zuständigen Vorstands Alexander Doll zum Jahresende auf. Vorangegangen waren heftige Konflikte in Vorstand und Aufsichtsrat, bei denen auch Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mitmischte. Doll verwies auf »unterschiedliche Auffassungen zur weiteren strategischen Entwicklung und Führung der Deutschen Bahn AG«.
Dass sich ein kapitalfreundlicher CSU-Minister mit einem Vertreter des Finanzkapitals im DB-Vorstand anlegt, ist kein alltäglicher Vorgang. Als Investmentbanker hatte Doll die DB vor Jahren bei Transaktionen beraten, etwa dem Erwerb des britischen Bahn- und Buskonzerns Arriva 2010. Diese Aufkäufe waren zentrale Elemente beim Versuch, die DB zum »Global Player« der Verkehr...
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