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Agrarökologische Ansätze in Senegal

Der Weltfriedensdienst und sein Partner Enda Pronat fördern Netzwerke von grünen Gemeinden

  • Marie von Schlieben
  • Lesedauer: 2 Min.

Enda Pronat ist eine senegalesische Basisorganisation, die 1982 mit dem Ziel gegründet wurde auf die negativen Folgen des Einsatzes chemischer Pestizide in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Die großflächige Verwendung von chemischen Inputs für den Anbau von Nahrungsmitteln hatte in Senegal weitreichende Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit und die biologische Vielfalt sowie die Gesundheit der Konsumenten. Schnell wurde klar, dass Sensibilisierungsarbeit alleine nicht reicht und alternative Anbaumethoden entwickelt werden müssen. In partizipativen Experimenten mit allen relevanten Akteuren - Bauer und Bäuer*innen, Techniker*innen, Forscher*innen - wurden Alternativen getestet und schrittweise in verschiedenen Regionen umgesetzt. Enda Pronat arbeitet dabei insbesondere in den Gebieten, in denen chemische Pestizide am häufigsten verwendet wurden: der Küstenabschnitt Les Niayes, das Flusstal des Senegal im Norden, das zentrale Erdnussanbaubecken um Koussanar sowie im Osten des Landes.

Seit seiner Gründung hat Enda Pronat mit diesem gemeinschaftsorientierten Aktionsforschungsansatz dazu beigetragen, eine Vielzahl von agrarökologischen Methoden zu entwickeln und Bauer und Bäuerinnen fortzubilden, lokale Konventionen in den Dörfern zu erarbeiten für den gemeinsamen Schutz der natürlichen Ressourcen, regionale und nationale Bauernorganisationen für eine bessere Interessensvertretung aufzubauen und den politischen Dialog auf nationaler Ebene zu etablieren. Der Erfolg dieser jahrzehntelangen Bildungs- und Lobbyarbeit zeigt sich heute - besonders in der von Enda Pronat initiierten Multi-Akteurs-Partnerschaft für eine agrarökologische Transformation in Senegal, die nationale und internationale NGOs, Forschungsinstitute und politische Akteure wie das Netzwerk von 30 grünen Gemeinden und Städten (REVES) miteinander vereint. Diese Allianz treibt den Kampf für Ernährungssouveränität in Senegal gemeinsam an und plant für das kommende Jahr die »Agrarökologischen Tage 2020«. Dabei wird dem Präsidenten Macky Sall ein Aktionsplan vorgelegt, der einen langfristigen Umbau auf eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft in Senegal skizziert.

Unsere Autorin hat als Fachkraft des Weltfriedensdienstes bei Enda Pronat im Senegal gearbeitet.

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