Der einzelne Mensch kann sich befreien

Das Berliner Theater Ramba-Zamba spielt »Lulu« von Frank Wedekind

Sie streicht sich über die Brüste, ihre Finger gleiten über die grün schimmernden Pailletten, sie hebt das Kleid. Ihr Name ist Lulu. Oder Nelli, Eva, Mignon. Sie hat viele Namen. Denn sie ist eine Projektionsfläche der Männer, die sie begehren - und zugleich unterwerfen.

Ihr Reiz ist das scheinbar Unverstellte, die Frau als Repräsentantin einer unverfügbaren Natur. Doch was wollen die Männer von ihr eigentlich? Ist sie nur das Objekt, das deren Selbstgenuss steigert?

Im Theater Ramba-Zamba, einem inklusiven Theater mit behinderten und nicht behinderten Schauspielern in Berlin-Prenzlauer Berg, hatte am vergangenen Donnerstag Frank Wedekinds »Lulu« Premiere. Regie führte Jacob Höhne, der seit 2017 der künstlerische Leiter ist. Er folgte seiner Mutter Gisela Höhne, die das Theater 1993 gegründet hat. 1976 wurde ihr Sohn Moritz mit Down-Syndrom geboren, er ist der ältere Bruder von Jacob und steht in »Lulu« auf der Bühne.

Das Theater Ramba...


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