Fotografieren verboten

Die Ausstellung »No Photos on the Dance Floor!« erinnert an die wilderen und poetischeren Zeiten der Berliner Clubkultur

Tabus laden das Verbotene auf. Der Westen wirkte für Menschen hinter der Mauer verlockender, als er vielleicht tatsächlich war. Sprayer suchen den Kitzel, wenn sie S-Bahn-Züge nachts bemalen, sind zum kunsthandwerklichen Verzieren von freiwillig zur Verfügung gestellten Wandelementen hingegen eher selten zu bewegen. Berlins Clubkultur schuf Reizflächen durch das mal weniger stark, dann wieder konsequenter durchgesetzte Fotoverbot in den heiligen Verausgabungshallen.

Das Verbot, die Ekstase zu knipsen, machte das Vergnügen exklusiver. Nur wer dabei war, wusste schließlich, was geschehen war - solange jedenfalls das Erinnerungsvermögen reichte. Wer nicht dabei war, konnte sich nicht einmal ein Bild machen. Hintergrund war auch die durchaus berechtigte Sorge der Veranstalter, dass Arbeitgeber und andere anweisungsberechtigte Autoritäten veröffentlichte Bilder einzelner Personen für eigene Disziplinierungsstrategien gebrauchen konnten. Es ...


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