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Hongkong bleibt das Tor nach China
Politikwissenschaftler Zhang Baohui über die ökonomische und politische Bedeutung der früheren britischen Kolonie
In Hongkong gibt es mehr Milliardäre pro Quadratkilometer als irgendwo sonst auf der Welt. Gleichzeitig leben 20 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Sie haben den Begriff des »Hongkong-Konsenses« geprägt. Was meinen Sie damit?
Das ist quasi der Mythos in der Stadt, dass ökonomische Ungleichheit etwas Positives ist. Das gibt den Menschen ein Motiv, sich mehr anzustrengen, um sich und ihre Situation zu verbessern. Die Gesellschaft in Hongkong hat diese Idee verinnerlicht und glaubt daran, dass sich größere Gleichheit langfristig hemmend auf die gesellschaftliche Entwicklung auswirkt. Dann würde jeder faul werden. Der kapitalistische Konsens glaubt daran, dass die Ungleichheit, die auf niedrigen Steuern beruht, letztlich allen zugutekommt.
Wie hat sich die Ungleichheit in Hongkong in den vergangenen 22 Jahren seit der Rückgabe an China entwickelt?
Nach der Rückgabe hat sich die sozioökonomische Spaltung verstärk...
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