Ein ganz normales Gespräch?

Felix Jaitner über das veröffentlichte Trump-Selenskyj-Telefonat

  • Felix Jaitner
  • Lesedauer: 1 Min.

Die ukrainische Regierung treibt aktuell eine große Sorge um: Noch weiter in das geplante Amtsenthebungsverfahren von US-Präsident Donald Trump hineingezogen zu werden. Angesichts der US-Präsidentschaftswahlen 2020 möchte es sich die Selenskyj-Regierung weder mit dem republikanischen Amtsinhaber noch mit den oppositionellen Demokraten verscherzen. Es habe sich doch um ein ganz »normales« Gespräch gehandelt, sagte Wolodymr Selenskyj folgerichtig am Rande der UN-Generalversammlung am Mittwoch in New York. Mit besagtem Gespräch meint der ukrainische Präsident das jüngst veröffentlichte Telefonat mit seinem US-Amtskollegen.

Denn nicht nur für Trump steht viel auf dem Spiel, auch Selenskyjs Nimbus als unverbrauchter Politaußenseiter droht Schaden zu nehmen. Er repräsentiere eine »Regierung neuen Typs« und stehe für einen politischen Neuanfang, sagte Selenskyj laut veröffentlichtem Gesprächsprotokoll. Trump - ein milliardenschwerer Immobilienmogul - sei für ihn in dieser Hinsicht ein »guter Lehrer«. Auch erhärtet sich durch das publik gewordene Gespräch der Verdacht, die ukrainische Regierung lasse sich von den USA für ihre Zwecke instrumentalisieren. Dementsprechend überrascht reagierte Selenskyj, dass auch seine Aussagen veröffentlicht wurden, nicht nur die Trumps.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -