Armes Klima

Markus Drescher über Betroffene und Verursacher des Klimawandels

Klimaanlage aufdrehen, in den Pool springen, mit dem SUV ins Grüne fahren: Für Menschen mit genügend Geld ist die Flucht vor der Hitze ein leichtes. Ein Entkommen aus aufgeheizten Mietwohnungen und den brodelwarmen Städten fällt da schon wesentlich schwerer, wenn das Budget wenig bis nichts dafür hergibt, mit den Folgen des Klimawandels fertig zu werden. Der Appell des Umweltbundesamtes, in der Diskussion um den Klimaschutz in Deutschland das Thema der sogenannten Umweltgerechtigkeit stärker zu berücksichtigen, rückt gleichzeitig ein grundlegendes - und weltweites - Problem in den Fokus: Die Auswirkungen der Umweltzerstörung und -verschmutzung und des Klimawandels treffen vor allem die Armen.

Zynischerweise. Denn obwohl sie vergleichsweise weniger zum Klimawandel beitragen, werden sie die Folgen besonders hart zu spüren bekommen. Das gilt für ganze Länder, etwa im globalen Süden, wie für den altersarmen Rentner in Deutschland. Soziale Ungerechtigkeit und Klimakrise sind Ausgeburten des Kapitalismus, den zu überwinden Teil eines Rettungsplans für diesen Planeten sein müsste. Doch darauf ist natürlich nicht zu hoffen, denn die Macht, eben nichts zu verändern, fährt im klimatisierten Geländewagen.

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