Beweismittel zu Ibiza-Affäre vernichtet

Ermittlungen der Wiener Justiz gegen Ex-Mitarbeiter von Ex-Kanzler Kurz

  • Lesedauer: 1 Min.

Wien. Im Zusammenhang mit der Ibiza-Affäre hat Österreichs Justiz Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wegen Vernichtung von Beweismitteln aufgenommen. Der Verdächtige habe kurz nach Bekanntwerden der Affäre um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) einen Datenträger aus dem Kanzleramt zerstören lassen, so der »Kurier« am Samstag. Der Verdächtige wurde bereits am Donnerstag von der Polizei vernommen. Auch seine Wohnung wurde durchsucht.

Der Ex-Mitarbeiter habe am 23. Mai, wenige Tage vor dem Misstrauensvotum gegen Kurz im Parlament, unter falschem Namen eine Drucker-Festplatte von einer externen Firma zerstören lassen. Auf dieser sind Daten zu den zuletzt ausgedruckten Dokumenten gespeichert. Das Unternehmen informierte die Polizei - allerdings nur, weil der Kurz-Mitarbeiter die Rechnung für die Aktion in Höhe von 76 Euro nicht bezahlt hatte.

Ein Sprecher der ÖVP sagte, dass es sich bei der Zerstörung persönlicher Daten und nicht-offizieller Dokumente vor einem Regierungswechsel um einen normalen Vorgang handle. Der einstige Mitarbeiter hatte keinen Zugang zu sensiblen Dokumenten.

Bereits zuvor hatte es in Österreich Spekulationen gegeben, ob Kurz in die Ibiza-Affäre involviert sein könnte. Vergangenen Monat bezeichnete Kurz E-Mails, die angeblich seine Verstrickung belegten, als Fälschungen. AFP/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.