Leiser geht es nicht

Im Kontinuum des Lärms: Eine kleine Phänomenologie

  • Franz Schandl
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Wird es wirklich lauter oder werden wir bloß älter? Sind wir gar wehleidig? Auch für mich gab es Zeiten, da hat mich der Lärm wenig gestört, ja er wurde gesucht und gemacht. Lärm stand für Bewegung, für Aktion. Da war was los. Sich in Bewegung zu setzen, hieß alarmieren. Auffällig war der Lärm und auffallen hieß lärmen. Lärm imponiert. Den Lärmenden sowieso, aber auch den Belärmten. Jede Demonstration war nötiger Lärm, und so demonstrierten wir als Megaphone der Kritik und Verstärker der Umwälzung unsere Anliegen. Gelegentlich tun wir es jetzt auch noch, aber zumeist wollen wir unsere Ruhe haben, so kommt es mir vor.

Was gestern noch beeindruckte, kann morgen schon verärgern: Lärm wirkt unterschiedlich auf Personen und in Situationen. Lärm ist kein physikalischer Zustand, sondern erst psychische Prozesse lassen Geräusche zum Lärm werden. Die implizite Frage ist, ob das Laute inadäquat, ob es störend ist. Eine Messung in Dezibel hilft hi...


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