Als der Bancor das Gold ersetzen sollte

Der britische Ökonom John Maynard Keynes konnte sich bei der Konferenz in Bretton Woods nicht gegen die US-Pläne durchsetzen, den Dollar zur Leitwährung zu machen

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ihre Blütezeit erlebten durch Gold abgesicherte nationale Währungen um die Wende zum 20. Jahrhundert. Zeitgenossen hielten die Idee einer Währung ohne solche Golddeckung für nahezu unvorstellbar - in den USA existierte noch nicht einmal eine Notenbank. Doch die rasante Industrialisierung verlangte nach flexibleren Geldmodellen. Bald genügte es, wenn nur ein Teil des Geldumlaufs durch Gold abgedeckt war.

Bis Ende der 1920er Jahre herrschten im internationalen Währungssystem freie Wechselkurse vor. Die Folgen waren teils besorgniserregend. So wurde der Wechselkurs für den Erfolg von Unternehmen oft wichtiger als der Preis von Rohstoffen oder die Höhe der Löhne. Und die verheerende Weltwirtschaftskrise ab Ende der 1920er hatte einen Grund in der Anfälligkeit von Pfund, Mark und Dollar für Kursschwankungen.

Daher wandte sich der Völkerbund in Genf zur Vorbereitung seiner später legendären Währungskonferenz in Bretton Woods an den prominent...


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