Schaschlik vom Stör auf dem »Idioten«
»Manaraga«: Vladimir Sorokins »fröhliches Buch über unsere verrückte Welt«
Offensichtlich arbeitet sich Vladimir Sorokin immer tiefer in die Zukunft vor, genauer gesagt, in die von ihm erfundene Welt des »Neuen Mittelalters« hinein. Ihre Komponenten hat er bereits in seinen letzten Romanen umrissen - in »Der Tag des Opritschniks« den Zustand des russischen Staates im Jahre 2027, in »Der Zuckerkreml« das Alltagsleben der Moskauer 2028, in »Der Schneesturm« die Metaphysik des russischen Raumes um 2030, in »Telluria« Europas Zerrissenheit in der Mitte des 21. Jahrhunderts.
Die Handlung seines neuen Romans »Manaraga« fällt nun in die Zeit um 2060, sein Schauplatz ist die ganze Welt nach dem »Zweiten Islamischen Krieg«: Bücher werden nicht mehr gedruckt und gelesen, die meisten vorhandenen auf Müllhalden geworfen, die restlichen zehn Prozent in Bibliotheken und Museen deponiert. Von dort aber werden die Raritäten häufig gestohlen - für die illegale Kunst des »Book ’n’ Grill« als eine Form der elitären Essenszubere...
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