Verdächtiger Stephan E. soll auf Foto in Mücka verwechselt worden sein

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Dresden. Der tatverdächtige Neonazi im Mordfall des Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke war möglicherweise doch nicht im März auf einem Neonazitreffen in Sachsen. Behörden in Hessen gehen nach Informationen der Deutschen Presseagentur von einer Verwechslung aus.

Das ARD-Magazin »Monitor« hatte berichtet, dass Stephan E. an einem Neonazitreffen in Mücka (Landkreis Görlitz) teilgenommen habe. Dort soll er zusammen mit Mitgliedern der Neonazigruppen »Combat 18« und »Brigade 8« fotografiert worden sein. Der Beitrag stützt sich auf Fotos, die das Magazin gemeinsam mit einem Gutachter ausgewertet hat.

Nach dpa-Informationen hat sich inzwischen ein Mann bei den Ermittlern gemeldet, der auf den Fotos mit E. verwechselt worden sein soll. Eine Teilnahme von Stephan E. an dem Treffen hätte den Aussagen des Verfassungsschutzes widersprochen, dass E. in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr so deutlich als Rechtsextremist in Erscheinung getreten sei. Der WDR erklärte, dass der »Monitor«-Redaktion das Identitätsgutachten des Sachverständigen für Fotoforensik vorliege. Das Gutachten spreche von »unwiderlegbaren Übereinstimmungen« und sehe »die Identität der Person Stephan E. als sichtbare Person auf den Lichtbildern als praktisch erwiesen« an. dpa/nd

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