Abgeltungssteuer abschaffen

Für Simon Poelchau ist noch viel in Sachen Steuergerechtigkeit zu tun

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist schön, dass der deutsche Staat durch die »Panama Papers« rund 150 Millionen Euro einnehmen konnte. Auch wenn es nicht viel ist, beweist dies, dass solche Veröffentlichungen nicht nur zu einem kurzen Aufschrei führen. Letztlich bleibt es leider aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Beim Thema Steuergerechtigkeit geht es nicht nur um die Aufdeckung krimineller Machenschaften durch Whistleblower. Es geht vor allem auch um Regelungen, die Superreiche und Vermögende besser stellen als den Rest der Bevölkerung. Dass die EU-Staaten sich da einen Steuerwettbewerb nach unten leisten, wie eine neue Studie aufzeigt, ist das eine. Das andere sind die großzügigen Steuerregeln für die eh schon materiell Privilegierten, die auch der deutsche Staat bietet. So wird zwar immer mal wieder von Politikern die Abschaffung der Abgeltungssteuer ins Spiel gebracht. Doch wird sich letztlich nie dazu durchgerungen. Dadurch werden seit nunmehr zehn Jahren Kapitalerträge wie Dividenden lediglich mit 25 Prozent besteuert, während der Spitzensteuersatz derzeit bei 42 Prozent liegt. Der Dumme ist also, wer für sein Geld arbeiten muss - und der Glückliche, wer es für sich arbeiten lassen kann.

Will man also wirklich etwas für mehr Steuergerechtigkeit tun, dann darf man nicht nur über Steueroasen schimpfen, sondern muss auch hierzulande die Besteuerung vom Kopf auf die Füße stellen.

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