Im Wunderland der Schwulität
«Homopunk History» von Philipp Meinert beleuchtet subjektiv und unterhaltsam die Verbindung von Punk und Queerness
Ich dachte immer, ein Punk wäre jemand, der sich in den Arsch ficken lässt.« So wird gleich in der Einleitung von Philipp Meinerts »Homopunk History« William S. Burroughs zitiert, der als Autor der Grenzüberschreitung ein polysexueller Pate des Punk ist.
Und tatsächlich: »Punk« war und ist im Englischen ein Schimpfwort für einen vorlauten jugendlichen Gammler - aber in einer Nebenbedeutung auch für einen Mann, der sich ficken lässt. Der Begriff wurde seit den 70 Jahren durch eine ganze Subkultur als stolze Eigenbezeichnung angeeignet, die das Dilettantische, Selbstgemachte und Autonome feierte. Heute ist »Punk« als Label für tatsächliche oder vermeintliche Unangepasstheit längst von der Warenwelt eingemeindet, sodass die noch bestehenden subkulturellen Nischen gezwungen sind, sich auf sehr komplexe und wendige Weise abzugrenzen, wenn sie nicht einfach die Vermarktung symbolischen Widerstandes zu ihrem Geschäftsmodell machen wollen.
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