Trauerbekundung für einen Neonazi

Schweigeminute im Stadion des Chemnitzer FC / Stürmer Frahn hält schwarzes T-Shirt mit Aufschrift »Support your local hools«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Im Stadion des Chemnitzer FC wurde am Wochenende eines verstorbenen Neonazis »gedacht«. Laut MDR sei auf der Videowall des Stadions ein Porträt von Thomas Haller eingeblendet worden. Dieser war vergangene Woche gestorben. »Vor dem Spiel gab es zudem eine Schweigeminute, ein schwarzes Kreuz und ein Transparent wurden ausgerollt. Die schwarz gekleideten Fans in der Südkurve zündeten außerdem eine Pyro-Show in Rot und Weiß. In einer Rede wurden die Verdienste Hallers für den Verein gewürdigt«, schrieb der MDR. CFC-Stürmer Daniel Frahn war nach seinem Tor zur Bank gelaufen und hatte dort ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift »Support your local hools« hochgehalten.

Haller ist mehrfach einschlägig aufgefallen. So soll er Anfang der 1990er-Jahre die Organisation »HooNaRa« (Hooligans-Nazis-Rassisten) mitgegründet haben, die sich 2007 auflöste. Außerdem leitete er bis 2006 den Ordnungsdienst beim Chemnitzer FC.

Noch am Sonntag erklärte der kaufmännische Geschäftsführer der Sachsen, Thomas Uhlig seinen Rücktritt. »Um weiteren Schaden vom Chemnitzer FC fernzuhalten, habe ich die Entscheidung getroffen, mit sofortiger Wirkung alle Ämter niederzulegen. In meiner Funktion als kaufmännischer Geschäftsführer und Veranstaltungsleiter trage ich die Verantwortung für die Spieltage des CFC und dessen Begleiterscheinungen«, betonte Uhlig.

Der Verein hat unterdessen die Berichterstattung zu dem Vorgang zurückgewiesen. Es habe keine offizielle Trauerbekundung stattgefunden, teilte der CFC mit. »Die Ermöglichung der gemeinsamen Trauer stellt keine Würdigung des Lebensinhalts des Verstorbenen dar. Es ist ein Gebot der Mitmenschlichkeit, den Fans des CFC und Hinterbliebenen, die darum baten, die gemeinsame Trauer zu ermöglichen.« Der Torjubel von Frahn wolle man jedoch nicht aktzeptieren, heißt es weiter. Der Stürmer erhielt eine Geldstrafe.

Die Stadt Chemnitz distanziert sich unterdessen von den Beileidsbekundungen. Man habe »die Ereignisse am Rande des Regionalligaspiels des CFC mit Befremden und Unverständnis zur Kenntnis genommen«, teilte die Stadt am Sonntag mit. Chemnitz sei eine weltoffene, tolerante und friedliche Stadt. »Wir distanzieren uns deshalb ausdrücklich von allen rassistischen und rechtsextremen Handlungen und Statements.« Agenturen/nd

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