Mieterhöhung um 129 Prozent
Modernisierungen sind für Wohnungseigentümer ein beliebtes Mittel, Kasse zu machen. Der Berliner Mieterverein macht nun einen besonders krassen Fall publik: In der Lenbachstraße in Friedrichshain kündigte ein Vermieter demnach eine Modernisierung mit anschließender Mieterhöhung um 950 Euro auf fast 1700 Euro monatlich an - für eine 73-Quadratmeter-Wohnung. Das entspricht einem Plus von 129 Prozent. Im Hinblick auf die angekündigten Baumaßnahmen spricht Rainer Wild, Geschäftsführer des Mietervereins, von einer »Gruselliste«. Besonders teuer soll für den Mieter ein Balkonanbau (plus 4,22 Euro je Quadratmeter) werden. »Kein Eigentümer, der dies selbst zahlen müsste, würde in derart unwirtschaftlicher Weise Kosten produzieren«, sagt Wild. Es gehe ganz offenbar darum, »Angst und Schrecken zu verbreiten, damit die Mieter und Mieterinnen ausziehen«. Am 23. Februar planen die Mieter vor Ort eine Protestaktion. »Wie in diesem Fall haben auch viele andere Eigentümer vor dem 31. Dezember noch zugeschlagen, um noch die alten Regeln des Modernisierungsrechts in Anspruch zu nehmen«, sagt Wild. Denn seit Jahresbeginn sind Mieterhöhungen aufgrund von Modernisierungen je nach Ausgangsmiete auf zwei bis drei Euro je Quadratmeter begrenzt. dpa/nd
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