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Colonia Dignidad: Kritik an Verfahrenseinstellung in Deutschland

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Menschenrechtler haben die Einstellung eines Ermittlungsverfahrens in Münster wegen Verbrechen in der früheren chilenisch-deutschen Sektensiedlung Colonia Dignidad kritisiert. Allem Anschein nach habe die Staatsanwaltschaft keine eigenen Ermittlungsschritte unternommen, erklärte das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika am Mittwoch in Berlin. Zeugen seien nicht gehört und Menschenrechtsanwälte nicht befragt worden.

Opferanwältin Petra Isabel Schlagenhauf sprach von einem weiteren Versagen der deutschen Justiz im Umgang mit der Colonia Dignidad. In Deutschland wurde noch kein Täter zur Rechenschaft gezogen. Der in Chile wegen Beihilfe zu Vergewaltigung verurteilte Sektenarzt Hartmut Hopp, der sich nach Deutschland abgesetzt hat, muss nicht ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Düsseldorf befand, dass das chilenische Urteil nicht ausreiche, um in Deutschland eine Strafbarkeit zu begründen. epd/nd Kommentar Seite 10

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