Dresdner mit Weltgeltung

Zum Tode des Sängers Theo Adam

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Er war Bassbariton von Jugend an. Zweifel kamen auf, ob er überhaupt Stimmbruch hatte. Die tieferen Register sang er bereits 1937 als Sängerknabe im Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger. Hohe Schule des Ars-Antiqua-Gesangs. Theo Adam, geboren am 1. August 1926 in Dresden, wurde als 17-Jähriger noch in die Wehrmacht eingezogen, er überlebte in einem westfälischen Kriegsgefangenenlager. Der Krieg hat ihn geprägt. 1951 sang er den Feldwebel in Karl Amadeus Hartmanns »Simplicius Simplicissimus«, eine Oper wider den Krieg, die erst jüngst wiederentdeckt wurde. Vielleicht prägte die Katastrophe auch den Ausdruck seiner zahllosen, sehr verschiedenen Rollen, der hellen wie dunklen, die er im internationalen Opernbetrieb sang und die Stürme der Begeisterung auslösten.

Theo Adam gehörte zu den denkenden, seine Rollen wie deren Einbettungen und Weltzusammenhänge reflektierenden Sängern. »Meine Tätigkeit besteht darin, singend Mensche...


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